Im Laufe der Untersuchung konnten die beiden Wissenschafter bestätigen, dass das Ablenkungsmanöver der Spinne funktioniert: Wespen attackierten die "Doppelgänger" weit öfters als die Spinne selbst. In Netzen, in denen die Spinnen keine solche Ablenkungsvorrichtungen gebaut hatten, griffen die Insekten hingegen immer direkt das Tier an.
Als Nachteil der Taktik erwies sich die gesteigerte Aufmerksamkeit der Spinnenfeinde durch die Köder. "Die 'Dekorationen' der Cyclosa-Spinnen funktionieren als anziehende Räuber-Abwehreinrichtung, nicht als Tarnvorrichtung. Die Vorteile, einem Räuber-Angriff erfolgreich zu entgehen, scheinen die Nachteile der erhöhten Anziehungskraft aufzuheben", erklärt Tso in einem Artikel in dem Wissenschafts-Journal "Animal Behaviour", warum die Tiere sich wohl trotzdem auf diese Weise schützen.
Bild: Ling Tseng, I-Min Tso
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