Doppelgänger

Spinne baut ihr Ebenbild nach

Wissenschaft
07.07.2009 12:06
Taiwanesische Wissenschafter haben herausgefunden, dass die Spinnenart Cyclosa Mulmeinensis lebensechte Nachbildungen von sich selbst baut, um Räuber damit zu täuschen. Dazu verwendet das Tier Überreste seiner Beute (im Bild oben; der rote Pfeil zeigt die Spinne) sowie Kokons (im Bild unten), die es zu Ballen webt. Diese ähneln in Form und Farbe der Spinne selbst. Die Biologen Ling Tseng und I-Min Tso beobachteten außerdem, dass Wespen - der Hauptfeind dieser Spinnenart - die Farbe sowie die Lichtreflexion der "Köder" wie die der Spinne wahrnehmen.

Im Laufe der Untersuchung konnten die beiden Wissenschafter bestätigen, dass das Ablenkungsmanöver der Spinne funktioniert: Wespen attackierten die "Doppelgänger" weit öfters als die Spinne selbst. In Netzen, in denen die Spinnen keine solche Ablenkungsvorrichtungen gebaut hatten, griffen die Insekten hingegen immer direkt das Tier an.

Als Nachteil der Taktik erwies sich die gesteigerte Aufmerksamkeit der Spinnenfeinde durch die Köder. "Die 'Dekorationen' der Cyclosa-Spinnen funktionieren als anziehende Räuber-Abwehreinrichtung, nicht als Tarnvorrichtung. Die Vorteile, einem Räuber-Angriff erfolgreich zu entgehen, scheinen die Nachteile der erhöhten Anziehungskraft aufzuheben", erklärt Tso in einem Artikel in dem Wissenschafts-Journal "Animal Behaviour", warum die Tiere sich wohl trotzdem auf diese Weise schützen.

Bild: Ling Tseng, I-Min Tso

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