Als eines der Entführungsopfer bietet Isabelle Huppert Identifikationspotenzial für das europäische Publikum, was aber auch als eine der Schwächen des Films gesehen werden kann. Der französische Star wirkt in dem Cast vor allem zu Beginn wie ein Fremdkörper, die Rolle der Missionarin Therese Bourgoine nimmt man Huppert nur langsam ab. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Soledad (Rustica Carpio) und anderen Entführten wird sie gleich am Anfang auf ein Boot geladen, während Lösegeldforderungen an die jeweiligen Botschaften geschickt werden.
Mendoza bleibt den Film über bei der Geiselnahme, die bald durch den Dschungel, durch Dörfer und Kleinstädte führt. Was außerhalb der Gruppe von unberechenbaren Tätern und verängstigten Opfern geschieht, wird nur dann bemerkbar, wenn eine Interaktion mit der Gruppe entsteht - etwa wenn die philippinische Armee ohne größere Rücksicht auf die Geiseln einen Befreiungsversuch startet und es zu heftigen Gefechten kommt. So vermag Mendoza eine klaustrophobische Stimmung zu erzeugen, die sich teilweise auch auf das Publikum überträgt.
Auch wenn die Monotonie der Gefangenschaft spürbar, die wachsende Verzweiflung greifbar, das Abfinden und Arrangieren erklärbar wird, so geht der Film dennoch kaum darüber hinaus. Mendoza scheint sich nicht nur für eine zeitgeschichtliche Einbettung, für den politischen Kontext zu interessieren, und so bleibt vielfach nur das Gerüst eines eindringlichen Actionfilms übrig, der mehr auf Thrillerdramatik als auf eine moralische oder ästhetische Perspektive setzt.
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