Remake von Klassiker

“Total Recall”: Colin Farrell in Arnies Fußstapfen

Kino
22.08.2012 16:14
Der Science-Fiction-Film "Total Recall" (Kinostart: 23. August) war schon im Jahr 1990 ein seltsames Zwischending: Einerseits setzte Regisseur Paul Verhoeven in seiner interplanetaren Inszenierung auf coole Sprüche und Psychospiele zwischen Realität und Erinnerung. Andererseits wirkte Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle immer so schön verwirrt, dass die Adaption einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick stets mehr einer Komödie glich. Das Remake mit Colin Farrell ist nun bei Weitem düsterer geraten.

Vor allem visuell legte "Underworld"-Regisseur Len Wiseman einen großen Ehrgeiz an den Tag: Die größtenteils tatsächlich gebauten Sets von "Total Recall" verweisen auf Vorbilder wie "Blade Runner" und "Minority Report", die Roboterarmeen auf "I, Robot" und "Star Wars", die Autobahnen und magnetischen Fortbewegungsmittel auf "Das fünfte Element".

Und die Handlung wurde vom Mars auf die Erde verlegt, um eine stärkere Bindung des Geschehens an realistische Verhältnisse zu ermöglichen. Vom späten 80er-Jahre-Charme ist so gut wie nichts geblieben - hier regieren Action und Gewalt.

Im Zentrum steht Farrell in der Rolle des Fabriksarbeiters Douglas Quaid, der in der Armenkolonie lebt und täglich mit dem Fahrstuhl durch die Erde an seinen Arbeitsplatz in der Vereinten Föderation Britanniens gelangt. Dort montiert er synthetische Polizisten und träumt von anderen, größeren Aufgaben. Um seine Wünsche von einem Leben als tougher Geheimagent in "reale" Erinnerungen verwandeln zu lassen, besucht er die Firma Rekall - nur um festzustellen, dass es diese Erinnerungen schon gibt. Aber woher kennt er das alles? Wer ist er? Wer ist die Frau in seinem Bett? Und wieso wird er gejagt?

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: 1990 schuf Regisseur Paul Verhoeven mit "Total Recall - Die totale Erinnerung" eine wegweisende und doppelbödige Mischung aus Actionbombast und Science Fiction - mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle! Nun nahm sich Len Wiseman des Stoffes an - und bringt ihn technisch ganz auf die Höhe der Zeit! Bildtelefone in Ziegelsteingröße gehören damit der Vergangenheit an, zudem sind die Actionszenen artistischer und nicht mehr so plakativ. Dass der Mars, der Rote Planet, nicht mehr Teil des semi-virtuellen Thrillers ist, ist zwar schade, mindert aber den Suspense eines eskalierenden Traums nicht wirklich - zumal die Besetzung wirklich top ist.

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