Hausbesuche mit einer Wandermuttergottes sollen ihre Gläubigkeit noch unterstreichen. Bei ihrem Mann, einem an den Rollstuhl gefesselten Muslim (Nabil Saleh), findet die frustrierte Seele keinen Rückhalt - und so sieht sie in Gott nicht nur ihren Herrn, sondern auch ihren Liebhaber und Sexualpartner.
Eine Frau zwischen Verirrung und "heiligem" Ehekrieg, die vor dem Kruzifix die Rocksäume bis zur Entblößung hebt und das Kreuz zum Sexspielzeug verkommen lässt. Ulrich Seidl offeriert uns ein sprödes, verstörendes filmisches Werk und stößt damit gleich zwei Glaubensgemeinschaften vor den Kopf. Wer sich im Katholizismus aufgehoben, ja von ihm umfangen fühlt, und um die Kraft des demütigen Gebetes - fern jeglichen Fanatismus - weiß, wird diesen Film als blasphemische Provokation empfinden. Unbestritten: die schauspielerischen Leistungen.
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