Nazi-Drama

“Nebel im August”: Kinder auf der Todesliste

Kino
05.10.2016 14:50

"Ich gehöre nicht hierher", begehrt der Bub auf. "Das sagen sie alle", so die lakonische Antwort. Während des Nationalsozialismus wird der zehnjährige Ernst Lossa (Ivo Pietzcker) unter dem Vermerk "nicht erziehbar" in eine Nervenheilanstalt eingeliefert. Hier wird "unwertes Leben", das dem Volkskörper schadet, systematisch aussortiert. Als Ernsts Freundin Nandl (Jule Hermann), die an Epilepsie leidet, auf der Todesliste aufscheint, revoltiert der Junge.

Tabuthema Euthanasie. Kai Wessels Film basiert auf wahren Aufzeichnungen. In eindringlichen Bildern wahrt der Regisseur die Erinnerung an die zigtausendfache Ermordung nicht konformer Menschen und stellt dabei das Schicksal eines unbeirrbaren kleinen Helden, der sich trotzig gegen das übermächtige System stemmt, in den Mittelpunkt seines Dramas.

Herzzerreißend die kindlich-ernsthafte Performance des Ivo Pietzcker, zutiefst verstörend jene des deutschen Top-Schauspielers Sebastian Koch als "Arzt des Todes", der geheuchelte Empathie zur Schau trägt und Kinder väterlich durch die Luft wirbelt, ehe er sie tötet.

Kinostart von "Nebel im August": 7. Oktober.

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