Bärige Komödie

Mark Wahlberg ist auf den Teddy gekommen: “Ted”

Kino
01.08.2012 12:44
Zwei Freunde, unzertrennlich in ihrer Vorliebe für wilde Partys, reichlich Drogenkonsum und pubertäre Witze: Klingt diese Ausgangslage nach einer x-beliebigen Teenagerposse, garniert die Komödie "Ted" (Kinostart: 3. August) die Sache mit einem zum Leben erwachten Teddybär als Hauptprotagonisten. "Family Guy"-Erfinder Seth MacFarlanes erster Versuch auf der großen Leinwand - er zeichnet für Regie, Drehbuch und die Stimme des animierten Unruhestifters verantwortlich - bietet gewohnt politisch Inkorrektes, eine ordentliche Portion Fäkalhumor und gefällt sich als Verneigung vor der US-Popkultur der 80er-Jahre.

Wobei alles recht harmlos und disneyesk beginnt: Der achtjährige John, Bostoner Einzelkind ohne Freunde, bekommt zu Weihnachten einen Teddybär geschenkt, der ein quietschiges "I Love You" von sich gibt. Verzückt ob des neuen Spielgefährten wünscht sich der Bub nichts sehnlicher, als dass das Stofftier lebendig wird.

Das Resultat registrieren die Eltern am nächsten Tag mit blankem Entsetzen - verständlich angesichts des wandelnden Dreikäsehochs, der zum treuen Weggefährten ihres Sohnes werden soll. Denn nicht nur John wächst zum stattlichen, 35-jährigen Slacker (Mark Wahlberg) heran, auch Ted entwickelt seine Vorlieben weiter - eine beispiellose Medienkarriere als landesweites Wunder inklusive.

Was folgt, dürfte Fans von MacFarlanes bisherigen Kreationen recht bekannt vorkommen: Weder vor religiösen noch sexuellen durchaus fragwürdigen Anspielungen schreckt der US-Amerikaner bei seinem ersten Spielfilm zurück und hält dabei die Gagdichte gewohnt hoch. John und Ted müssen sich schließlich - auch auf Drängen von Johns Freundin Lori (Mila Kunis) - dem Ernst des Lebens stellen. Leider gelingt das nur bedingt und Johns Beziehung scheint endgültig in die Brüche zu gehen, während sich Ted zu allem Überfluss mit einem verrückten Vater-Sohn-Gespann (inklusive eines herrlich schrägen Giovanni Ribisi) herumschlagen muss.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: Seinen Protagonisten bizarre Alter Egos zur Seite zu stellen, ist bei Seth MacFarlane Programm. In den US-TV-Zeichentrickserien "Family Guy" und "American Dad" sind es Hundedandy Brian bzw. Alien-Untermieter Roger, die ihren Fans den politisch unkorrekten Zerrspiegel vorhalten. Ähnlich anarchisches Potenzial bietet nun sein Motion-Capture-Bär, der schon mal im Pissoir abschüttelt und auch sonst rotzig-frech ist. Und so bezieht dieser US-Kassenerfolg seine Gag-Munition aus seiner kindisch-vulgären Situationskomik, die Tabus wie leere Pappbecher wegkickt - und uns keck den Bären aufbindet, dass ein Stofftier des Mannes bester Freund ist.

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