Es ist dies eine Zeit, in der Menschlichkeit rarer ist als ein Stück Brot. Und zugleich die hochemotionale Odyssee einer in sich zerrissenen Heranwachsenden, die im Umfeld staatlich verordneten Judenhasses aufwuchs, die ihren "Führer" selbst nach der Kapitulation als Vaterfigur verehrt und nun den Horror des Holocausts bruchstückhaft begreift.
Dass ausgerechnet die australische Regisseurin Cate Shortland ("Somersault") sich des diffizilen Themas annahm, hat Gründe, floh doch die deutsch-jüdische Familie ihres Mannes 1936 aus Berlin. Großartig die schauspielerischen Nachwuchsleistungen, allen voran Saskia Rosendahl, die in ihrer Rohheit und Verlorenheit fesselt. Ein atmosphärisch unheimlich starker, ja lyrischer und exquisit bebilderter Film.
Kinostart von "Lore": 3. Mai.
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