Der Film beginnt wieder ganz am Anfang, so als hätte es die Serie nie gegeben. Mit allen Vorurteilen, die so dazugehören und mit denen nach und nach nicht unbedingt subtil, aber dafür herzhaft gebrochen wird. "Oh Gott, ist die etwa verschleiert?", ruft Lena an der roten Ampel beim Blick ins Auto daneben. "Fahr schnell weiter, bevor sie den Zünder drückt!" Die junge Frau im Schleier ist Yagmur, die Schwester des jungen Möchtegern-Rappers Cem, der ein Sarrazin-Bild auf seiner Dartscheibe hängen hat und im Flugzeug dummerweise neben Lena zu sitzen kommt.
Während er sie noch, ganz im Stile des Vorzeigemachos, als Schlampe beschimpft, fährt sie ihn schon an: "Nenn mich noch einmal Schlampe und du bekommst von mir einen Abschiebe-Stempel direkt zwischen die Beine." So beginnen wohl große Liebesgeschichten. Wenig später gerät das Flugzeug in Turbulenzen und muss notwassern, so landen Cem, Lena, Yagmur und der stotternde Grieche Costa auf einer Insel, während ihre zuerst verzweifelten, dann aber nicht ganz unglücklichen Eltern Metin und Doris sich im thailändischen Ressort langsam näherkommen.
Das sagt "Krone"- Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: "Never change a winning team", so die Devise von Regiedebütant Bora Dagtekin, Drehbuchautor der gleichnamigen ARD-Erfolgsserie. Beherzt-pointenreich involviert er uns in ein Multikulti-Tohuwabohu, um das Thema Integration auf witzig-bissige Weise - und unter Palmen - durch den Kakao zu ziehen. So sonnt sich so manches Klischee im heißen Sand, um jedes nur erdenkliche Vorurteil über Türken und Deutsche lustvoll - und politisch unkorrekt - auszureizen. Ein poppiger Culture-Clash, der von seinen schrägen Charakteren lebt und bei jungen Fans der Serie mit textilarmen Romantikfaktor - "Sex on the Beach!" - punkten dürfte.
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