Alan Rickman, der selbst den Sonnenkönig gibt, rankt seine Regiearbeit um eine selbstbewusste Frauengestalt, die sich Ende des 17. Jahrhunderts in ungewöhnlicher Position behaupten muss. Dabei nähert er sich der Historie mit nonchalanter Akkuratesse, handelt es sich doch bei der anmutigen Gärtnerin um eine fiktive Person.
Wie Le Nôtre das Göttliche im weltlich Wachsenden, Sprießenden zu bändigen sucht, während seine weibliche Assistenz das sinnlich wild wuchernde, rankende Chaos präferiert – in der OV lautet der Filmtitel übrigens "A Little Chaos" –, unterhält vortrefflich. Ein höchst ästhetischer Film, der sein dramatisches Potenzial nicht ganz ausreizt, aber als Ode an die Entschleunigung mit wunderbaren Bildern betört.
"Die Gärtnerin von Versailles" ab 30. April im Kino!
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