Flucht in Stollen

Golpashin in der Höhle: “Endlich Weltuntergang”

Kino
12.12.2012 14:43
Das Ende der Welt ist nahe. Was Roland Emmerichs Blockbuster "2012" schon 2010 wusste, ist jetzt auch im österreichischen Film angekommen. Der 21. Dezember ist der letzte aller Tage, das glauben zumindest fehlgeleitete Maya-Gläubige - und dass die Menschheit gut daran tun würde, sich darauf vorzubereiten.

In Barbara Gräftners "Endlich Weltuntergang" (Kinostart: 14. Dezember) tut das ein Grüppchen gutmenschiger Überlebenswillige, die sich für das Weiterleben sogar mit dem Kapital verbünden. Die Gruppendynamik des drohenden Untergangs, die Gräftner satirisch beleuchtet, wird durch das ebenfalls anwesende Doku-Filmteam nur noch verstärkt.

Alina (Daniela Golpashin, die Schwester der ORF-Moderatorin Doris) und Pascal (Peter Pertusini) wollen sich retten. Die ökologische Hebamme und der Pazifist planen, das Ende der Welt in einer Höhle zu überleben. Ein kleines Kamerateam, das auf den großen investigativen Coup und den Dokumentar-Durchbruch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen hofft, begleitet sie. Doch die Höhlen sind vergeben, wie der bis an die Zähne bewaffnete Survivaltrainer schnell klarmacht, einzig ein paar Schutzanzüge für den Fall der atomaren Katastrophe kann das Pärchen samt engster Familie noch sicherstellen.

Jagdhaus mit Nazi-Stollen
Deshalb bleibt Alina nichts anderes über, als ihren Ex-Freund Schorsch (Christian Strasser), einen erfolgreichen Börsenspekulanten, anzurufen. Der hat nicht nur zufällig ein kleines Jagdhaus samt anschließendem ehemaligem Nazi-Stollen zur Hand, sondern ist auch von der Idee (und vor allem dem Filmteam) schwer begeistert. Das erweiterte Grüppchen packt also seine Sachen und zieht in das Jagdhaus, um den Ausbau der Stollen zu beginnen.

Eingesperrt auf engem Raum und mit Überwachungskameras ausgestattet, nimmt die Beziehungsdynamik ihren Lauf. Schon bald ist Schorsch, der zunächst noch sämtlichen Frauen den Kopf verdreht, als kollektives kapitalistisches Feindbild ausgemacht und die ersten giftigen Schwammerl werden gesammelt. Ungeplante Todesfälle, Epiphanien und verratene Ideale - am Ende kommt es natürlich anders, als man denkt, und der Gesellschaft, im Kleinen wie im Großen, wird der Spiegel vorgehalten.

"Endlich Weltuntergang" wurde in neun Tagen mit einem Budget von 180.000 Euro in der Wachau gedreht.

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