Lebemann & Superdad

“Freunde”-Star Omar Sy ist “Plötzlich Papa”

Kino
04.01.2017 16:22

Samuel weiß das Leben zu genießen: Frauen, Sonne, Spaß. Doch eines Tages taucht eine Ex-Freundin mit einem Baby auf. Ebenso unerwartet wie sie gekommen ist, verschwindet sie wieder - allerdings ohne Kind. Als sich die Frau nach acht Jahren wieder meldet, sind Vater und Tochter ein unzertrennliches Gespann geworden. Kinostart von "Plötzlich Papa": 5. Jänner.

Der französische Regisseur Hugo Gelin konnte Leinwandstar Omar Sy für seinen Film gewinnen, der in "Ziemlich beste Freunde" Millionen von Zuschauern zum Lachen brachte. Diesmal werden die Lachmuskeln der Zuschauer jedoch weniger beansprucht. Denn was wie ein Gute-Laune-Film beginnt, endet mit einem Drama und dem Gefühl, dass Hugo Gelin mehr aus der Geschichte hätte machen können.

Die Ausgangssituation ist einfach: Samuel (Sy) arbeitet in einem Ferienclub in Südfrankreich. Tagsüber spielt er den charmanten Kapitän auf einem schicken Motorboot, abends kümmert er sich bis frühmorgens um die Gäste, vor allem die weiblichen. Er ist ein Lebemann und Frauenheld.

Eines Tages aber werden er und seine zwei Bettgefährtinnen, die Samuel am Abend zuvor abgeschleppt hatte, von einem schreienden Baby geweckt. Zu seiner großen Überraschung steht eine seiner Ex-Freundin vor der Tür. Sie drückt ihm das Neugeborene in die Arme und verschwindet so unerwartet wie sie aufgetaucht ist. Der Lebemann bekommt Panik. Er reist Kristin nach London hinterher, um ihr die Kleine wieder zu geben - vergeblich. Kristin ist verschwunden und Samuel beginnt in London ein neues Leben: als Stuntman und liebevoller Vater.

Gelin setzt Sy vor allem in der Rolle als Superpapa in Szene. Aus seiner Wohnung macht Samuel für die kleine Gloria eine Art Mini-Vergnügungspark samt Rutsche und einem riesigen Stoffelefanten zum Kuscheln. Aus dem ehemaligen Frauenheld und Lebemann ist ein liebevoller Vater geworden. Nach acht Jahren aber dringt plötzlich Kristin in die Vater-Tochter-Idylle ein und will ihr Kind wieder haben. Der Kampf um Gloria wird vor dem Richter ausgetragen. Samuel verliert letztendlich, weil er gar nicht der biologische Vater ist. Im zweiten Teil des Films erfahren die Zuschauer außerdem, dass das Mädchen krank ist und bald sterben wird.

Sy ist selber Vater von vier Kindern, möglicherweise ist ihm die Rolle auch deswegen wie auf den Leib geschrieben. Darüber hinaus stimmt die Chemie zwischen ihm und Gloria Colston - die in ihrer Rolle als aufgewecktes Mädchen beeindruckt, das für ihren nicht sehr sprachbegabten Vater ständig übersetzen muss.

Emotional hingegen schwächelt der Film und bleibt in der Dramatik und den Dialogen zu sehr an der Oberfläche. Außerdem fehlt es bei den Übergängen zwischen Gute-Laune-Film und Drama an Feinjustierung. So wirkt dann auch Samuels philosophischer Monolog am Ende des Films eher wie ein unvermitteltes Anhängsel: Da erkennt der Vater, dass Gloria ihn gelehrt hat, keine Angst vor der Verantwortung des Lebens zu haben.

APA

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