Episches Remake

Es wird wieder rasant: “Ben Hur” kehrt zurück!

Kino
27.08.2016 17:00

Schnelle Schnitte und mythologisch-packender Suspense in 3-D: Ein unvergesslicher Monumentalfilm erfindet sich neu. 57 Jahre nachdem Charlton Heston mit dem legendären Wagenrennen Filmgeschichte schrieb, kehrt "Ben Hur" jetzt auf die Leinwand zurück. Eine Reise in die Zeit des Messias.

Dahinrasende Streitwägen auf dem sandigen Rund einer Arena, gezogen von ekstatisch galoppierenden Rössern, frenetisch bejubelt von den schaulustigen Massen. Zerstiebende Hufe, fliegende Mähnen und dazu der heisere wütende Schrei der Wagenlenker. Und Männerarme, stählern und zupackend, die die Gespanne kühn Runde um Runde dirigieren.

Es sind diese Szenen, die wir mit "Ben Hur" verbinden, bombastisches Sandalenkino, das uns in die Zeit Jesu Christi katapultiert und vom Zwist einstmals engster Freunde erzählt - von Judah Ben Hur, einem fiktiven israelitischen Fürsten, und Messala, dem römischen Tribun -, die ein Missgeschick entzweit. Jahre später werden sich Ben Hurs quälende Rachegedanken in einem mörderischen Wagenrennen in Jerusalem entladen. Ein Duell unter Männern mit allen Schikanen, das fatal endet.

Charismatische Besetzung und digitale Pferdestärken
Rasant sind auch die Wagenrennen in der Neufassung von "Ben Hur", die nun in unsere Kinos kommt (ab 2. September 2016), allerdings scheint man den ungestümen Pferdestärken digital zu Leibe gerückt zu sein, was die gefährliche Unmittelbarkeit etwas schmälert. Charismatisch die Besetzung: Als Ben Hur überzeugt Jack Huston, sein Gegenspieler Messala gewinnt mit Toby Kebbell sogar mehr an Kontur, und Morgan Freeman gibt den pferdeverrückten Scheich Ilderim.

Amüsant der Rollenpoker im Monumentalfilm "Ben Hur" von 1959, war doch Charlton Heston ursprünglich gar nicht erste Wahl. Man hatte seinen Part erst Burt Lancaster angeboten, der aber ablehnte, weil er als Atheist keine religiös verbrämten Stoffe unterstützen wollte. Auch Rock Hudson verweigerte. Der Grund: seine Furcht vor Pferden.

Elf Oscars für historische "Ungenauigkeiten"
Die historische Akkuratesse in Sachen Ausstattung ließ schon beim Original zu wünschen übrig. Dennoch gewann der Film 1960 in elf Kategorien (bei zwölf Nominierungen) einen Oscar. Eine von Regisseur William Wyler hinzugezogene wissenschaftliche Beraterin bemerkte nach einem Set-Rundgang nur trocken: "Man müsste alles verbrennen!"

Video: Das legendäre Wagenrennen aus "Ben Hur" (1959)

Der Russe Timur Bekmambetov, der die Neuverfilmung "orchestrierte", sieht das ganz entspannt: "Der Stoff ist superpackend und soll in seiner Neuinterpretation ein junges Publikum begeistern, dem die Fassung von 1959 vom Look her viel zu retro ist. Auch das 1. Jahrhundert nach Christi Geburt lässt sich cool gestalten. Das fängt schon bei der Physiognomie der Darsteller an!"

Fesselnde Allianz von History, Popcorn und Pferdestärken
Dass Ben Hurs Geschichte im Vergleich zum Kult-Epos auf gut zwei Stunden eingedampft und etwas simplifiziert wurde, ist nicht die schlechteste Entscheidung. Auch wenn Cineasten aufschreien mögen, mit Regisseur Bekmambetov seien die Pferde durchgegangen: History, Popcorn und Pferdestärken gehen hier eine durchaus fesselnde Allianz ein!

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