Apokalyptisch

“Elysium”: Matt Damon muss die Welt retten

Kino
14.08.2013 14:01
Nur noch schnell die Welt retten: Nach Tom Cruises "Oblivion", Will Smiths "After Earth" oder Brad Pitts "World War Z" muss sich nun Matt Damon in "Elysium" (Kinostart: 15. August) für das Wohl seines Planeten einsetzen - respektive sich in Jesus-Manier opfern, um das Heil der Menschheit zu sichern.

In der Mitte des 22. Jahrhunderts ist die Erde devastiert und Los Angeles zur spanischsprachigen Favela mutiert. Während die Mehrheit der Menschen versuchen muss, im gewaltüberfluteten Slum zu überleben, haben sich die Superreichen nach "Elysium" abgesetzt, einem künstlichen Idyll im Weltraum.

Max (Damon) ist trotz wilder Vergangenheit ein braver Arbeiter auf der Erde. Als er nach einem Atomunfall in der Arbeit nur mehr fünf Tage zu leben hat, geht er aber einen Pakt mit Aufständischen ein, damit diese ihn nach Elysium bringen, wo ihm medizinische Hilfe zuteilwerden kann. Seine Gegenspielerin ist dabei die eiskalte, putschbereite Verteidigungsministerin der Exklave (Jodie Foster), die von laschen Einwanderungsgesetzen gar nichts hält. So wird die Privatmission des Einzelnen zur Rettungsaktion für die gesamte Menschheit, trägt Max doch alsbald den Code für eine völlige Umprogrammierung des Regierungssystems von Elysium im Kopf.

Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp setzt auch bei seinem zweiten Werk nach dem Überraschungsdebüt von "District 9" auf actiongeladene Zukunftsvisionen in bombastischen Bildern, die er in Vancouver für die Aufnahmen der Reichenbezirke und in den Außenbezirken von Mexiko-Stadt für die Armensiedlungen gefunden hat.

Dabei streut der 33-Jährige auch sozialkritische Aspekte mit ein, wenn er die heutigen Phrasen des politischen Diskurses wie den Schutz der Freiheit durch oppressive Systeme zuspitzt oder die Elysium-Security "Homeland" nennt.

Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film: "District 9"-Regisseur Neill Blomkamp kredenzt uns einen gesellschaftskritischen SciFi-Actionfilm für Wutbürger, der das massive Auseinanderdriften von Arm und Reich bewusst auf die Spitze treibt, und damit durchaus gegenwärtige Revolten und Politkonflikte in den Großstädten unseres Planeten reflektiert. Matt Damon brilliert im gewohnt taffen "Bourne"-Modus, Jodie Foster verstört als herzloses Monster, das in ihrem schönen heilen Raumschiffkosmos keinen Pöbel von der Erde duldet. Fatal: Die Zweiklassenmedizin ist längst keine Utopie mehr.

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