Krisch in Nebenrolle

“A Cure For Wellness”: Horror in den Bergen

Kino
22.02.2017 16:09

Tief in den Schweizer Bergen, inmitten schneebedeckter Gipfel, scheint das Volmer Institut der perfekte Ort, um sich vom Stress der Großstadt zu erholen. Doch schnell entdeckt der junge Wallstreet-Angestellte Lockhart, dass dieses Sanatorium auch dunkle Seiten bereithält. "A Cure For Wellness" (Kinostart: 24. Februar), Gore Verbinskis jüngster Horrorausflug, jagt dem Kinopublikum kalte Schauer über den Rücken.

Denn eines muss man dem US-Amerikaner, der sich allen voran mit den ersten drei Teilen von "Fluch der Karibik" ins popkulturelle Gedächtnis gefilmt hat, lassen: Er hat ein Händchen und vor allem Auge für beeindruckende Bilder. Egal ob es ein plötzlicher Tod in einem New Yorker Wolkenkratzer ist oder die eigenwillig gewundene Auffahrt zum Schloss im Gebirge, stets lässt der Regisseur die Szenen einige Momente nachwirken, die behutsam eingerichteten Räume ihre Wirkung entfalten und computergenerierte Hintergründe mit historischer Substanz verschmelzen.

All das und vor allem das gedrosselte Tempo kommen "A Cure For Wellness" zugute: Denn die Geschichte des von Dane DeHaan dargestellten Nachwuchsbanker mit ruchlosen Ambitionen, der einen offenbar verschollenen, für eine Firmenfusion aber notwendigen Kollegen aus der Schweizer Erholungsoase zurück in die Staaten holen soll, bietet eigentlich kaum Überraschungen, sondern verlässt sich ganz auf vielfach bekannte (und auch funktionierende) Zutaten. Da gibt es den zunächst kompetent und sympathisch wirkenden Institutsvorstand Volmer (Jason Isaacs), eine mysteriöse junge Patientin Hannah (Mia Goth) und reichlich verschlossenes Personal, das den Neuankömmling in den Alpen begrüßt.

Unter ihnen finden sich auch einige österreichische Darsteller: So hat Susanne Wuest als Empfangsdame stets ein Lächeln auf den Lippen, während Johannes Krisch den mürrischen Hausmeister mit finsterem Blick ausstattet. Gedreht wurde großteils in Deutschland, u.a. auf der Burg Hohenzollern, weshalb auch die weiteren Nebendarsteller lokale Verortung aufweisen. Sie dienen, genauso wie die malerische Szenerie, vor allem dazu, eine spannungsgeladene Atmosphäre zwischen steriler, aber einladend wirkender Umgebung und unheilvollen Momenten aufzubauen.

Immerhin muss Lockhart, nach einem Autounfall unfreiwillig selbst ins Sanatorium eincheckend, feststellen, dass offenbar niemand diese Örtlichkeit verlässt. Genüsslich ergehen sich die älteren Herrschaften im Krocketspiel, lösen Kreuzworträtsel oder Murmeln über die dunkle Vorgeschichte des Schlosses. Von einem verrückten Besitzer, Inzest und einer Frau am Scheiterhaufen ist da die Rede.

Währenddessen wird Lockhart im Sinne der Hausregeln reichlich mit Wassertherapie eingedeckt - was teils aber recht unerfreuliche Konsequenzen für ihn hat. Sukzessive beginnt er an seiner Wahrnehmung zu zweifeln und nehmen seine Nachforschungen darüber, was hier hinter verschlossenen Türen wirklich mit den Patienten gemacht wird, zwanghafte Züge an.

APA

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele