Flucht nach Kärnten

Tödliche Schüsse im Erbstreit

(Bild: APA/dpa/Boris Roessler)

Im Mai des Vorjahrs sorgte ein Cobra-Einsatz in Gmünd für Aufsehen. Polizisten nahmen dabei einen Deutschen fest, der 2013 seinen Schwager in Hessen (D) erschossen haben soll. Im Prozess, der seit November läuft, gibt es aber eine überraschende Wende: Seine Freundin soll die tödlichen Schüsse abgegeben haben.

Insgesamt vier Schüsse waren es, die am Abend des 7. September 2013 durch die Haustür in der Gallienstraße im Deutschen Hanau auf Familienvater Jürgen V. abgefeuert wurden einer davon war tödlich.

Motiv für den Mord sollen, wie berichtet, Erbstreitigkeiten zwischen dem Angeklagten Lutz A. und seiner Schwester, der Frau des Opfers gewesen sein. Denn sie hatte auf Antraten ihres Mannes den Bruder auf Zahlung ihres Erbteiles am Familienbetrieb verklagt.

Lutz A. geriet sofort unter Verdacht. Gemeinsam mit seiner 30-jährigen Lebensgefährtin setzte er sich jedoch nach Gmünd ab und tauchte hier unter.

Dennoch gelang es den deutschen Ermittlern gemeinsam mit Kärntner Kollegen, Lutz A. samt der Tatwaffe in Oberkärnten aufzuspüren und zu verhaften.

Seit November steht der Mann wegen Mordes vor Gericht. Doch nun kam es im Prozessverlauf zu einer überraschenden Wende: Die Staatsanwaltschaft erhob Mordanklage gegen die Lebensgefährtin des Angeklagten. Die Auswertung von Handydaten hätte Erkenntnisse gebracht, die dies rechtfertigen. Der Prozess ist bis April anberaumt.

Alexander Schwab, Kärntner Krone