In Klagenfurt

Chemiedeponie: HCB-D gelangte ins Trinkwasser

Kärnten
23.08.2016 15:30

Im HCB-Umweltkrimi ist jetzt der nächste Skandal aufgeflogen! Wie die Stadtwerke bestätigen, wurde 2014 der Giftstoff HCB-D in einem Klagenfurter Trinkwasserbrunnen festgestellt. Die Quelle war zwar zu diesem Zeitpunkt nicht in Betrieb - Experten gehen davon aus, dass die Chemikalie zuvor ins Netz gelangt sein dürfte.

Gunther Vogl von der Lebensmitteluntersuchung will beruhigen: "Bei den festgestellten Mengen im Wasser handelt es sich nicht um bedenkliche Konzentrationen." Dass die Chemikalien von der Giftmülldeponie in Brückl, von wo auch das HCB-Umweltgift stammt, ins Trinkwasser gelangten, ist aber das nächste Teil in einem Puzzle des Versagens im HCB-Umweltskandal.

Denn auf der Deponie in Brückl werden seit den Zwanzigerjahren gefährliche Abfälle direkt neben dem Gurkfluss gelagert. Der Trinkwasserbrunnen Rain, der stromabwärts ebenfalls an der Gurk liegt und wo jetzt das HCB-D aufgetaucht ist, wurde offenbar nie auf die Chemikalie untersucht. Wie es aussieht, auch nicht, als die Behörde 2010 wegen HCB-D das Fischereirecht an der Gurk eingeschränkt hatte. "Messungen waren nicht vorgesehen. Erst ab 2014, als das Land den Prüfplan geändert hat", sagt Birgit Rutter von den Stadtwerken. Obwohl der Behörde also das HCB-D-Vorkommen in der Gurk bekannt war, wurde erst 2014 ein Zusammenhang mit der Trinkwasserquelle für Klagenfurt hergestellt.

Die festgestellte Kontamination liegt zwar unter dem Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation, "die Chemikalie hat im Trinkwasser aber nichts verloren", soGreenpeace-Chemiker Herwig Schuster. Er geht davon aus, dass kleinere Mengen seit Jahren ins Trinkwasser gelangt sein dürften. Der Brunnen ist außer Betrieb.

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