Kultgetränk

Behörde verbietet Heuschnaps

Kärnten
01.02.2017 16:08

Heuschnaps, Käse mit Heurinde und der Braten im Heubett: Was bis vor kurzem noch als echte Delikatesse galt, soll plötzlich die Gesundheit gefährden. Denn nach Ansicht der Behörden ist Heu kein Lebensmittel. Deshalb mussten in der Gamskogelhütte auf dem Katschberg 50 Liter Heuschnaps weggeschüttet werden.

Bei Skifahrern und Gästen der Gamskogelhütte war der Heuschnaps sehr beliebt. Und in den vergangenen 13 Jahren wurde der Hochprozentige immer mehr verfeinert. Er ist sogar zu einem der Markenzeichen der Hütte geworden. Auch Hochzeitspaare besiegelten ihr Ja-Wort mit dem Schnaps.

Weil aber Hüttenwirt Peter Aschbacher nicht nachweisen kann, dass sich in seinem Almheu keine giftigen oder schädlichen Substanzen befinden, musste jetzt der gesamte Schnapsvorrat weggeschüttet werden.

Für Aschbacher ist das völlig unverständlich: "Das Heu ist ein reines Naturprodukt mit vielen guten Kräutern. Es wird von Hand gemäht. Das kann doch nicht schädlich sein."

Um seinem Protest Ausdruck zu verleihen, hat der Hüttenwirt einen Partezettel angefertigt und diesen in seinem Lokal ausgehängt. Aschbacher: "Ich will damit auch die Leute aufrütteln. Schließlich unterliegen wir ja schon jetzt sehr vielen Regulierungen."

Davon kann auch der Krappfelder Bio-Bauer Hannes Löschenkohl ein Lied singen. Er hatte ein "Heukracherl" kreiert, das in Geschäften verkauft werden sollte. Die Behörde hat ihm das aber untersagt. "Ich kann mit Gutachten nachweisen, dass in meinem Heu keinerlei giftige Pflanzen enthalten sind. Der Fall liegt beim Volksanwalt", erzählt Löschenkohl.

Hintergrund ist eine Basisverordnung der EU, die besagt, dass Heu kein Lebensmittel sei. In Deutschland können Heuprodukte aber weiter verkauft werden.

Katrin Fister, Kärntner Krone

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