Zappelphilipp

Fernsehen macht Kleinkinder hibbelig

Leben
06.04.2004 12:02
Je länger Kleinkinder in die Röhre schauen, desto häufiger fallen sie US-Forschern zufolge in den ersten Schuljahren durch Unruhe und Unaufmerksamkeit auf. Deshalb ist es wichtig, Kinder nicht zu oft und zu lange vor der Flimmerkiste sitzen zu lassen!
Eine Studie mit 1300 Grundschulkindern in denUSA zeigt einen direkten Bezug zwischen den Stunden, die Kleinkindervon ein bis drei Jahren fernsehen durften, und ihrem späterenVerhalten in der Schule auf. Sie ist im Fachjournal für Kinderärzte,"Pediatrics", veröffentlicht.
 
Wer wie lange fernsehen darf
Der Verband der Kinderärzte Amerikas (AmericanAcademy of Pediatrics) empfiehlt Eltern, Kinder unter zwei Jahrennicht vor den Fernseher zu lassen und die TV-Zeit vom drittenLebensjahr an auf zwei Stunden zu beschränken.
 
Probleme in der Schule
Die Autoren der Studie, Dimitri Christakis vom KinderkrankenhausSeattle und Kollegen, verglichen das Verhalten siebenjährigerSchulkinder mit den Angaben ihrer Mütter über den Fernsehkonsumin Vorschuljahren. Dabei kam heraus, dass Kinder mit dem häufigstenTV-Konsum unter jenen zehn Prozent der Schulanfänger wiederzufindenwaren, die die meisten Probleme mit Konzentrationsstörungen,Impulsivität und Unruhe hatten. Einige von ihnen litten auchunter dem so genannten Zappelphilipp-Syndrom (ADHD).
 
Der Studie zufolge wuchs das Risiko für Problememit der Aufmerksamkeit mit jeder TV-Stunde pro Tag um zehn Prozent.Siebenjährige, die als Kleinkinder drei Stunden vor dem Fernsehersaßen, waren 30 Prozent mehr gefährdet als andere,die erst später in die Röhre schauen durften.
 
Die Neuropsychologin Elizabeth Sowell von der Universitätvon Kalifornien in Los Angeles (UCLA) erklärt den Zusammenhangin der Zeitung "USA Today" mit der schnellen Entwicklung des kindlichenHirns in den allerersten Lebensjahren. Von Tierstudien sei bekannt,dass eine stimulierende Umgebung Veränderungen im jungenHirn mit sich bringt. Das Gleiche sei möglich durch die schnelleFolge der TV-Bilder bei Kleinkindern, vermutet die Expertin.
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(Bild: kmm)



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