Wahnsinns-GTI

VW Golf GTI W12-650: Der ärgste Golf aller Zeiten

Motor
18.05.2007 10:46
So einen Golf hat die Welt noch nicht gesehen – und er kommt aus seinem Heimatstall: VW hat einen 12-Zylinder-Golf auf die Räder gestellt! Da können sich alle Tuningfirmen gemeinschaftlich verstecken. Der Golf GTI W12-650 leistet 650 PS und läuft 325 km/h! Dieser Sportwagen ist eine Verneigung vor den GTI-Freunden am Wörther­see, jenen Menschen, durch die der GTI zum Mythos wurde. Allein für sie wurde er konzipiert.
(Bild: kmm)

Nie war ein Golf stärker, nie breiter, nie schneller. Es scheint, als käme der GTI W12-650 direkt von der Rennstrecke. Ein Golf, der wirkt wie das Pace Car der 24 Stunden von Le Mans. Sein Name ist Programm: W12-Zylinder, 650 PS (477 kW bei 6.000 U/min).  

Mittelmotor und Heckantrieb
Sein 6,0 Liter-Biturbo-Motor befindet sich längs eingebaut direkt hinter Fahrer und Beifahrer. Der GTI wandelt sich so zum klassischen Mittelmotorsportwagen. Ein Sechsgang-Automatikgetriebe schnalzt die Kraft von maximal 750 Newtonmetern (bei 4.500 U/min) an die Hinterachse. Sie katapultiert den GTI in 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Wer auf dem Gaspedal bleibt, den trägt der Biturbo weit über die 300 km/h-Grenze hinaus. Erst bei 325 km/h verharrt die Tachonadel. Damit enteilt der Golf GTI W12-650 den meisten Autos dieser Welt. 

Unter seiner 1,88 Meter (Serie: 1,76 Meter) breiten und 1,42 Meter (Serie: 1,50 Meter) flachen Karosserie haben die Ingenieure und Designer Automobiltechnologien vereint, wie es sie in dieser Kombination kein zweites Mal gibt. Jedes Bauteil stammt dabei aus dem Konzern. Genau das zeigt, wie unerreicht breit das Technologie-Spektrum von Volkswagen aufgestellt ist. 

Direkt von einem Supersportwagen adaptiert wurden etwa die Fahrwerkskomponenten des Showcars. Vorne stecken an den Achsen 235er Reifen im 19-Zoll-Format, hinten sind es gar 295er Pneus. Selbstverständlich kommt zudem ein Leichtmetallrad im Design der glanzgedrehten GTI-Felge „Detroit“ zum Einsatz – hier allerdings aufgrund der gigantischen Reifendimensionen in Richtung Radnabe „geschüsselt“ und eigens angefertigt; der Lochkranz mit den Radmuttern liegt weitaus tiefer als der Felgenkranz. 

Die Achsen wurden 70 Millimeter weiter in die Karosserie „geschoben“; die Ausschnitte der Radhäuser und die gigantischen Radläufe werden so wie bei einem Coupé zu Bestandteilen der Schulterpartie. Klaus Bischoff, Leiter des Volkswagen Designs: „Hinten ist das Showcar auf jeder Seite um 80 Millimeter breiter. Die Karosserie des GTI steckt das aber locker weg. Wir haben hier ja schon beim Serienmodell eine starke Schulterpartie. Die konnten wir wie bei einem Sportwagen noch stärker nach außen ziehen.“ 

Trickreiche Karosseriegestaltung
Der Chefdesigner weiter: „Ttrotz der zum Teil dramatischen technischen Änderungen sollte der GTI ganz klar ein klassischer GTI bleiben. Das Design des Golf ist ja wie ein Fingerabdruck. Wenn man den verwischt, wird der Charakter des Autos zerstört.“ Auch deshalb wurden möglichst viele Teile wie die Scheinwerfer, die aufgrund der breiten Seitenschweller neu aufgehängten Türen, die Fronthaube und die Rückleuchten übernommen. Um den gewaltigen Motor zu belüften, ließ man die hinteren Seitenscheiben einfach nach innen laufen, wodurch an den C-Säulen ein Lufteinlass entstand. Der Rest der Kühlung stammt aus einem riesigen Kühler und hier angeschlossenen Kanälen sowie seitlich aus den Lufteinlässen der Schweller. 

Kohlefaserdach ist ein Diffusor
Innovativer Karosseriebau verhindert denn auch, dass die Linien des GTI W12-650 durch einen aufgesetzten Dachflügel ruiniert werden. Klaus Bischoff: „Dieser GTI trägt den Flügel nach innen. Das Dach ist Teil eines riesigen Diffusors, der für ausreichend Abtrieb an der Hinterachse sorgt. Es besteht aus Kohlefaser und leitet die Luft so über und unter dem Heckspoiler hindurch, um einen Anpressdruck wie im Motorsport zu erzielen.“ 

Hinten wie vorne kennzeichnen gewaltige Luftein- bzw. auslässe den GTI W12-650. Zwei verchromte Doppelendrohre rahmen dabei den Luftauslass im Heck ein. Im Frontbereich erinnert derweil der auffallend geradlinige Grill zwischen den Scheinwerfern mit seiner roten Einfassung an den GTI der ersten Stunde. 

Interieur mit Rennsport-Ambitionen
Im Interieur würde sich jeder heutige GTI-Fahrer auf Anhieb zurecht finden. Neu gestaltet wurden die Leder-Alcantara-Bezüge der Motorsport-Schalensitze. Drei runde Zusatzinstrumente auf dem mittleren Bereich der Armaturen erinnern ebenfalls an den Ur-GTI. Aus dem Rennsport übernommen wurden die transparenten „Flip-up-Schalterabdeckungen“ für Zentralfunktionen wie das abschaltbare ESP. Um Fehlbedienungen zu vermeiden, werden die transparenten Abdeckungen vor dem Aktivieren der jeweilige Schalter zuerst mit dem Zeigefinger „hochgeflippt“. Ebenfalls an den Rennsport erinnert der anstelle des Handschuhfaches integrierte Feuerlöscher. Aus Gewichtsgründen komplett „gestrippt“ wurden die Türverkleidungen; hier kommen lediglich Gitter zum Einsatz, die ganz bewusst Einblick in das Innenleben der Türmechanik gewähren.

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(Bild: kmm)



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