Patienten infiziert

2.000 Jahre Haft für spanischen Arzt

Ausland
16.05.2007 07:40
Ein spanischer Narkosearzt ist zu fast 2.000 Jahren Haft verurteilt worden, weil er 275 Patienten mit Gelbsucht infiziert hatte. Nach einem am Dienstag verkündeten Urteil eines Gerichts in Valencia hatte der Mediziner bei Krankenhauspatienten dieselben Nadeln benutzt, mit denen er sich selbst Drogen und Betäubungsmittel injiziert hatte.

In der Zeit von 1988 bis 1997 waren in vier Krankenhäusern in der ostspanischen Hafenstadt, in denen der Arzt Dienst tat, 275 Patienten mit Hepatitis C infiziert worden. Vier davon starben an den Folgen der Krankheit. Eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus löst in den meisten Fällen eine chronische Erkrankung aus und kann zu schweren Leberschäden führen.

Der Mediziner wurde wegen Körperverletzung und fahrlässiger Tötung zu insgesamt 1933 Jahren Haft verurteilt. Davon muss er nach spanischem Recht höchstens 20 Jahre verbüßen. Außerdem muss er den Opfern eine Entschädigung von insgesamt einer Million Euro zahlen. Für die Zahlung muss nach dem Urteil des Gerichts notfalls auch das Gesundheitsministerium der Region Valencia aufkommen, das die Richter zivilrechtlich für mitverantwortlich erklärten.

Der Arzt bestritt die Vorwürfe der Anklage. Er habe keine Drogen genommen und bis 1998 gar nicht gewusst, dass er an Hepatitis C litt, sagte er vor Gericht. Sein Anwalt kündigte Berufung an.

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