Nächster Bluff

Tricks mit Eurofighter- Gegengeschäften

Österreich
20.05.2007 19:51
Nächster Bluff mit den Teurofightern und wieder auf Kosten der Steuerzahler: Wie das Wirtschaftsmagazin "trend" aufdeckt, kann in zumindest einem Fall von einem Millionen-Gegengeschäft für die Eurofighter für eine österreichische Firma keine Rede sein. Der Firmeninhaber sagt, er wisse nicht, wie man auf die Liste gekommen sei.
Bei der Firma handelt es sich um das steirische Unternehmen Pankl, wobei das Gegengeschäftsvolumen 35 Millionen Euro ausgemacht haben soll. Der Geschäftsführer dieser Firma zum "trend": "Mir ist unklar, wie wir auf die Liste der Gegengeschäftsprofiteure kommen. Ich konnte bisher kein einziges Geschäft finden, das aufgrund des Eurofighters zustande gekommen wäre."


Im Wirtschaftsministerium heißt es, man führe nur solche Firmen an, die mit einem Schreiben bestätigen, dass das betreffende Geschäft den Gegengeschäften zuzurechnen sei. Wenn es nun einen Rückzieher gebe, dann sei das "entweder ein Missverständnis, oder die seinerzeitigen Angaben waren falsch".


Viel zu viele Firmen angegeben

Unterdessen steht aber der Verdacht im Raum, dass im Ministerium einfach alle Firmen bei den Gegengeschäften angeführt worden sind, die in Österreich etwas mit Luftfahrt zu tun haben. Offiziell wurden jedenfalls bisher Gegengeschäfte im Wert von 887,6 Millionen Euro genannt.


Laut SPÖ distanziere sich mit der steirischen Firma Pankl nach Hannes Androsch und Frank Stronach nunmehr das dritte Unternehmen, vom Eurofighter-Kauf in irgendeiner Form durch Gegengeschäfte profitiert zu haben. Genau diesen schlampigen Umgang des Wirtschaftsministeriums mit angeblichen Gegengeschäftsprofiteuren hatte bereits der Rechnungshof kritisiert - so manches dieser Geschäfte sei nämlich "nicht nachvollziehbar" gewesen.


Sprengstoff im U-Ausschuss

Damals hatte man versprochen, die Liste noch einmal genau zu durchforsten. Im Eurofighter-U-Ausschuss wird das Thema Gegengeschäfte jedenfalls für neuen Sprengstoff sorgen. Die ÖVP wiederum will im U-Ausschuss Licht ins Dunkel "des roten Netzwerkes zur schwedischen Firma Saab" und den Gripen-Abfangjägern bringen.


Von Peter Gnam
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