Im Oktober des Vorjahres hatte sich die 80 Jahre alte Anna Hilber einer Hüftoperation unterziehen müssen. Danach war sie auf die Hilfe ihrer 69 Jahre alten Schwester angewiesen. In einem abgelegenen Haus im Tiroler Ort Trins, 30 Kilometer südlich von Innsbruck, stauten sich dabei die Aggressionen auf.
Am 12. Jänner kam es zum Eklat: Die zu harten und ungesalzenen Nudeln schmeckten Anna Hilber nicht. Doch die Kritik wollte die Köchin nicht hören. Sie schlug ihrer Schwester eine Krücke auf den Kopf. Dann holte sie eine Axt aus dem Nebenzimmer und prügelte wie von Sinnen rund ein Dutzend Mal auf den Kopf der am Boden liegenden Frau ein.
Zehn Tage neben Leiche gelebt
Als wäre nichts gewesen, ging die ehemalige Schneiderin weiter ihren Hausarbeiten nach. Zehn Tage lebte sie neben der Leiche, die in der gut geheizten Küche zu verwesen begann. Durch häufiges Lüften versuchte sie den unglaublichen Gestank zu vertreiben.
"Es war ein Schlaganfall"
Eine weitere Schwester kam zu Beginn dieser Woche auf Besuch und entdeckte die Leiche. Trotz der riesigen Blutlache glaubte sie ihrer Schwester, dass die 80-Jährige an einem Schlaganfall gestorben war. Gemeinsam wusch das Duo die Tote, kleidete sie neu ein und rief die Bestattung. Der Sprengelarzt erkannte aber sofort die Verletzungen und verständigte die Polizei.
"Die Verdächtige gab nach einigem Leugnen die Tat zu", schildert Kripo-Ermittler Willibald Krappinger. Die Frau befindet sich nun in Haft.
Von Thomas Neuner; Symbolbild: Andi Graf
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