Nach 3 Jahren Haft

USA lassen Aufseher des KZ Mauthausen frei

Ausland
18.10.2006 18:10
Ein 81 Jahre alter ehemaliger KZ-Aufseher ist nach dreijähriger Haft in den USA wieder freigelassen worden. Zur Begründung teilte das US-Justizministerium mit, weder Deutschland noch Rumänien oder Ungarn habe den ehemaligen Wachmann im oberösterreichischen Konzentrationslager Mauthausen, Johann Leprich, aufnehmen wollen.

Sein Anwalt berief sich auf eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA, wonach zur Abschiebung vorgesehene Häftlinge nach sechs Monaten freizulassen sind, falls sich kein Aufnahmeland findet. Leprich wurde 2003 in einem Geheimversteck seiner Familie in Clinton Township im US-Staat Michigan festgenommen.

Nach dem Krieg in die USA emigriert
Der Deutsch-Rumäne wurde 1925 in Birk in Siebenbürgen geboren. 1943 schloss sich Leprich der Waffen-SS an und war danach Aufseher im Lager Mauthausen. Dort wurden etwa 119.000 Gefangene getötet, darunter politische Häftlinge, Veteranen des Spanischen Bürgerkriegs, sowjetische, tschechische und niederländische Kriegsgefangene sowie Juden. Nach dem Krieg emigrierte Leprich in die USA, deren Staatsbürgerschaft er 1958 erwarb. Ein Bezirksgericht in Ohio bestätigte im Jänner die Entscheidung, Leprich die amerikanische Staatsbürgerschaft zu entziehen.

Leprich kam bereits 1952 in die Vereinigten Staaten und erhielt nach sechs Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft. Diese wurde ihm aber 1987 wegen falscher Angaben in seinem Einwanderungsantrag wieder entzogen. Vor der drohenden Abschiebung floh Leprich damals nach Kanada. Er hielt sich danach abwechselnd in den USA und Kanada auf, ehe er 2003 festgenommen wurde.

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