Biblisches Fundstück

Archäologen finden Überreste der Arche Noah

Wissenschaft
10.07.2006 16:18
Im iranischen Elburz-Gebirge haben US-Archäologen die angeblichen Überreste der Arche Noah gefunden, berichtet das Wissenschaftsmagazin National Geographic. Geologen zweifeln hingegen an der Authentizität der Fundstücke.

Die Gesteinsformationen, die in über 4.000 Metern Höhe gefunden wurden, erinnern tatsächlich an versteinerte Schiffsplanken. Ein britischer Geologe zweifelt hingegen an der Version, dass es sich bei den Fundstücken um versteinerte Holzplanken handelt. Nach Analysen der Fotos handelt es sich dabei um eisenhaltige Sedimente, meint der Forscher.

Das Forscherteam um Robert Cornuke, Präsident des Bible Archeology Search and Exploration Institute BASE, hat die Funde am Suleiman Berg entdeckt. Nach Angaben der Wissenschaftler von BASE handle es sich dabei um versteinertes Holz. "Wir haben dünne Scheiben von den Proben geschnitten und eindeutig Zellstrukturen gefunden", so Cornuke, der allerdings einräumt, dass es hart sein wird zu beweisen, dass es sich tatsächlich um Noahs Arche handelt.

Kevin Pickering, Geologe am University College in London, kann der Theorie von Cornuke nicht viel abgewinnen. Er zweifelt daran, dass es sich hier tatsächlich um versteinertes Holz handle. "Anhand der Fotos handelt es sich eher um Sedimente aus dünnen silizifierten Sandstein, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einem marinen Umfeld entstanden sind", so der Forscher. Auch der Experte für versteinertes Holz, Martin Bridge von den Oxford Dendrochronology Laboratories, zweifelt an der Theorie. Es sei mehr als fraglich, dass eine hölzerne Struktur derart lang unter den Gegebenheiten, die dort herrschen, zu einem versteinerten Holz werden.

Das Alter der Arche Noah wird auf 6.000 bis 10.000 Jahre geschätzt und das sei für einen solchen Prozess unwahrscheinlich. Zudem zweifeln die Forscher auch noch daran, dass der Wasserstand damals tausende Meter höher lag, als heute. "Wenn alle Gletscher und beide Polkappen komplett abschmelzen würden, käme man dennoch niemals dazu ein Schiff auf einem 4.000 Meter hohen Berg stranden zu lassen." (pte)

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