Gift für die Ohren

Lärm im Job ist ein Gesundheitsrisiko

Wirtschaft
23.02.2006 11:24
Permanente Lärmbelästigung am Arbeitsplatz verursacht wesentlich mehr Probleme als "nur" Stress und Hörschäden. Laut "Europäischer Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz" können als Folge überhöhter Lärmpegel Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Nervosität auftreten. Und nicht zuletzt steigert der Dauer-Krach auch noch das Unfallrisiko. Zu schade, dass man bei manchen Problemen zwar wegschauen, nicht aber weghören kann...

Denn im Gegensatz zu den Augen kann man Ohren nicht schließen und ist dadurch ständig "auf Empfang". Kein Wunder, dass Lärmbedingter Hörverlust die häufigste Berufskrankheit ist - und das nicht etwa nur bei uns, sondern in ganz Europa! Als erstes Anzeichen gilt vermindertes Hörvermögen im Bereich der hohen Töne. Wird dieses Indiz ignoriert, sind früher oder später auch die tiefen Töne betroffen. Ist der Schaden einmal angerichtet, gibt es kein Zurück mehr: Hörverlust ist nämlich irreparabel.

Stress, lass nach
Weitere Folgen des Krachs sind Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Nervosität, was wiederum psychische Probleme nach sich ziehen kann. Lärm ist natürlich ein absoluter Stress-Faktor. Und dafür ist nicht nur der Höllenlärm z.B. eines Kompressors verantwortlich, sondern es genügt bereits, wenn ständig das Telefon schrillt oder eine Klimaanlage den ganzen Tag vor sich hin summt.

Überhöhtes Unfallrisiko
Sollte das alles ohne gesundheitliche Folgen an dir abprallen, bist du immer noch einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt. Lärm erschwert das Hören von Anweisungen oder Signalen und die Geräusche herannahender Gefahren werden übertönt. Darüber hinaus wird die sprachliche Verständigung massiv gestört, weil das Ohr des Zuhörers nur dann gut hört, wenn die Sprechlautstärke mindestens zehn Dezibel über dem Umgebungsgeräuschpegel liegt.

Gefahr für schwangere Arbeitnehmerinnen
Eine hohe Lärmbelastung Schwangerer kann erhöhten Blutdruck und Müdigkeit nach sich ziehen. Experimente ergaben, dass Auswirkungen auf das spätere Hörvermögen des Kindes durchaus auftreten können.

Eine Richtlinie des Europäischen Parlaments, an die sich auch die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten zu halten haben, besagt übrigens, dass Arbeitnehmer maximal einem Lärmpegel von 87 Euro ausgesetzt sein dürfen. Zudem muss "die Gefährdung aufgrund der Einwirkung von Lärm am Entstehungsort ausgeschlossen oder so weit wie möglich verringert werden".

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