PR-Gag bei 38 Grad

Zahlreiche Nackedeis in Wiener Museum

Viral
29.07.2005 19:15
Als voller Erfolg erwies sich am Freitag die Gratis-Aktion im Leopold Museum, die anlässlich der Hitze freien Eintritt für Nackte oder Besucher in Badebekleidung versprach. Schon in der ersten Stunde nach Museumsöffnung flanierten nach Museumsschätzung über 100 mehr oder weniger leicht bekleidete Besucher durch die Ausstellung "Die nackte Wahrheit".

Jetzt halten die Nackedeis Einzug ins Museumsquartier. Direkt zwischen die provokantesten Werke von Klimt, Kokoschka und Schiele. Wer am Freitag im Bikini oder ganz ohne Kleidung ins Leopold-Museum kam, zahlte keinen Eintritt. Zur Gratiskarte gab es außerdem den Katalog zur Ausstellung und eine kleine Überraschung.

"Ich fände es schön, wenn alle nackt sind"
Etwa die Hälfte der Besucher war normal angezogen, der Rest mehr oder weniger leicht geschürzt, zeigte ein Lokalaugenschein. "Mich hat der freie Eintritt und der Spaß gelockt", sagte eine Frau im Bikini. Eine ebenso gekleidete Frau: "Ich fände es schön, wenn alle nackt sind. Da darf der Mensch Mensch sein."

"Ich wollte die Ausstellung ohnedies anschauen", sagte einer der wenigen Mutigen, die wirklich im Adamskostüm erschienen sind. "Ich fühle mich prächtig. Das einzige unangenehme ist, dass wir hier abgelichtet werden".

Einige Besucher wurden von den nackten Tatsachen oder Badebekleidung und -schlapfen "überrascht". Während eine Berlinerin die Aktion "sehr witzig" findet, meint ein Gast aus München: "Überflüssig, der Badestrand ist am Gänsehäufel". Schockierend sei die Aktion aber nicht, meint seine Frau, "ganz im Gegenteil".

Erwartet wird für den Lauf des Tages eine Performancekünstlerin aus Paris, Anne Le Morvan, mit ihrem eigenen Fotografen, die sich regelmäßig nackt in Museen ablichten lässt.

Riesiges Interesse an der Aktion
Enorm sei das Interesse auch internationaler Medien, sagt der kaufmännische Direktor des Museums, Peter Weinhäupl. Fernsehstationen und Radiosender aus ganz Europa hätten angefragt. Weinhäupl meint, die Aktion sei "sicher auch im Sinne Schieles, der auch ein junger Wilder war." In der Ausstellung werden Werke von u.a. Klimt, Schiele, Gerstl und Kokschka gezeigt.

"Wir wollten etwas anders machen!"
Von Kleider- und Sportgeschäften kennt man solche Aktionen, von ehrwürdigen Museen bisher nicht. Besuchermangel sei aber nicht der Grund für den Aufruf zum nackten Museumsbesuch, versicherte  Pressesprecherin Verena Dahlitz, rund 1.000 Besucher würden täglich ins Leopold-Museum kommen.

Die skandalösen Spitzenwerke von Wiener Künstlern der Jahrhundertwende haben schon zur Entstehungszeit die Gemüter erhitzt, weshalb man "mal was anderes" machen wollte.

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