Nach Userprotesten wurde das Foto entfernt, der 36-Jährige ist dennoch enttäuscht. "Ich bin nicht sehr glücklich darüber - ich meine, ich hätte nicht in dieser Verfassung sein sollen, aber ich habe wirklich nicht daran gedacht, dass jemand mit einer Videokamera auf dem Dach vorbeifahren und mich aufnehmen könnte", erklärte der Australier gegenüber "The Age".
Er habe gemeinsam mit Freunden das ganze Wochenende seinen Kummer über den Tod seines verstorbenen Freundes ertränkt. Danach hätte ihn ein Taxifahrer auf dem Rasen vor dem Haus seiner Mutter hinausgeworfen, so der Fischer. Zu seinem Unglück fuhr just an diesem Morgen ein Wagen von Street View durch die Straße und machte Aufnahmen, die nun - sechs Monate später - einige Tage lang für alle Welt zu sehen waren.
Fremdgehen, Schlaf und ein Toter
Nicht zum ersten Mal macht sich Street View bei Datenschützern unbeliebt - eine Ehefrau wurde beim Fremdgehen erwischt, ein Nachbar als Lügner enttarnt und ein Mann bloßgestellt, der bei der Arbeit eingeschlafen war. Eine Frau hatte sich beschwert, weil ihre Eltern vor dem Haus abgebildet waren - ihr Vater war jedoch in der Zwischenzeit verstorben. Datenschützer kritisieren, dass die bei Street View abgebildeten Personen trotz verpixelter Gesichter anhand ihres Auftretens, der Kleidung und Umgebung von Bekannten leicht zu identifizieren sind.
"Was soll man denn tun?"
Den australische Fischer, der nun die Folgen seiner alkoholschwangeren Trauerarbeit in der Welt verbreitet weiß, tröstet das alles nicht. "Was soll man denn tun, wenn man einen Freund verliert? Ich weiß, was er getan hätte, wenn ich gestorben wäre - er hätte gefeiert, das wäre, was ich mir von ihm gewünscht hätte. Also haben wir das auch gemacht." Er erwarte keinen perfekten Schutz seiner Privatsphäre auf einer öffentlichen Straße, so der 36-Jährige - doch dass das Bild tagelang im Netz war, sei ihm sehr peinlich.
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