"Krone"-Interview

Daniel Craig: “Es wird eine echte Bond-Story!”

Adabei
05.06.2008 15:52
Alarmstufe B(l)ond in Vorarlberg! Unter allerstrengsten Sicherheitsvorkehrungen ist es der "Krone" gelungen, die Dreharbeiten zum neuen James-Bond-Film "Quantum of Solace" auf der Bregenzer Seebühne zu besuchen und mit 007-Agent Daniel Craig sowie dem Rest der Crew zu plaudern. So hat "Krone"-Reporterin Eva Schweighofer "Mr. B(l)ond" unter anderem entlockt, dass das 22. Abenteuer des Geheimagenten Ihrer Majestät keine Liebesgeschichte wird, wie viele etwa glauben, sondern "eine echte Bond-Story" (mehr zum Inhalt findest du unten), und sie hat von Olga Kurylenko erfahren, wann der Anruf kam, dass sie das neue Bond-Girl spielen darf... Mehr zum garantierten Actionkracher, Bilder & Videos findest du hier!

Bregenz, 23 Uhr bis ein Uhr nachts: Der Wind bläst eisig über die Seebühne. "Tosca"-Sänger Sebastien Soules stimmt zum x-ten Mal sein Lied an. Nur wenige Sekunden später: "Action!" Bond alias Daniel Craig stürmt die Stufen zu den Zuschauerrängen hinauf, den Blick suchend auf das Publikum gerichtet. Lauscht doch unter den Gästen sein Widersacher Mr. White (Jesper Christensen) den Klängen von Puccinis Oper. "Well, ‚Tosca’ isn’t for everyone" ("Tosca" ist nichts für jedermann) - hört man den Bösewicht sagen, bevor die Klappe wieder fällt. Mehrere Male werden die Auftritte wiederholt, dann sind sie endlich im Kasten. Angeblich handelt es sich dabei um Schlüsselszenen, die im ersten Drittel des Films zu sehen sein werden.

Bregenz, einen Tag später: Fotoapparat, Handy - alles muss abgegeben werden, damit ich zu ihm vordringen darf: Craig. Daniel Craig. Der neue Bond. Für viele überhaupt der beste Bond aller Zeiten. Noch beliebter als sein sakrosankter Vorgänger Sean Connery.

Dabei wirkt der blonde Brite auf den ersten Blick gar nicht so spektakulär, wie ich am Vortag feststellen musste. Drücken wir auf die Rücklauftaste. Buffet im Festspielhaus, kurz vor Mitternacht: Ich steuere auf die Mehlspeisen zu, einen Kuchen im Auge, als plötzlich 007 höchstpersönlich an mir vorbeischlendert. Verdutzt bleibe ich stehen. "War er es wirklich?" Nicht besonders groß, mit einer schwarzen Daunenjacke über dem obligaten Smoking - eher einem Michelin-Männchen denn dem Filmbeau ähnelnd, bin ich verunsichert. "Ja, er war es!", bestätigt mir sein Agent.

Craig wird von zwei Bodyguards bewacht
Zurück in die Gegenwart. Bregenz, einen Tag später, 17 Uhr: Aufregung macht sich breit. Jetzt erfüllt sich meine Mission, und ich sitze Mr. Bond gegenüber. "Hallo, wie geht’s?", fragt Daniel, und seine blauen Augen strahlen. Keine Zweifel mehr - er ist der Frauenschwarm! "Aufgrund der anstrengenden Nachtdrehs kommt es mir vor, als ob es erst Morgen wäre", scherzt er trotzdem gut gelaunt und erzählt: "Viele Leute glauben, dass der neue Bond-Film eine Liebesgeschichte wird, weil James Vesper nachtrauert. Aber keine Sorge: Es ist eine echte Bond-Story! James kämpft und versucht, den Sinn der Welt zu finden."

So viel also zum Action-Abenteuer. Was wird Daniel nach den Dreharbeiten machen, die in den englischen Studios noch einige Wochen andauern werden? Craig: "Ich gönne mir einen Urlaub. Leider schaffe ich es nicht, im Sommer nach Bregenz zu kommen und mir ‚Tosca’ anzuschauen, was ich aber gerne machen würde!" Mit dem derzeitigen Rummel um seine Person ist es für den 40-Jährigen schwer, privat etwas zu unternehmen. "Während der Arbeiten am Film ist es kaum möglich, einfach herumzugehen. Ich hoffe, dass das wieder besser wird", so der Star, den während des Interviews zwei Bodyguards streng bewachen.

Weihnachtsgeschenk für das neue Bond-Girl
Weniger bekannt in Europa ist Olga Kurylenko, Bonds hübsches Girl "Camille". Gertenschlank und hoch gewachsen, versteht man sofort, warum sich der Agent in sie verliebt. "Es war voriges Jahr am Heiligen Abend. Ich habe mit Freunden in Paris Weihnachten gefeiert, als ich den Anruf bekam, dass ich die Rolle übernehmen darf", erzählt die gebürtige Ukrainerin. Die Dreharbeiten sind für die 28-Jährige, die durch den Streifen "Hitman - Jeder stirbt alleine" bekannt wurde, äußerst anstrengend: "Für die Kampfszenen trainiere ich täglich. Ich habe dabei schon Kratzer abbekommen. Eine Action-Szene filmten wir drei Wochen lang."

Sichtlich abgekämpft erscheinen Bonds Gegenspieler Mr. Greene (Mathieu Amalric) und der bereits erwähnte Mr. White (Jesper Christensen) zum Interview. "Es ist spannend, den Bösewicht zu spielen", sind sich die beiden einig. Von seinen eigenen schlechten Seiten will Christensen nicht erzählen: "Das fällt mir nicht einmal im Traum ein!" Träumen dürfen die Fans dagegen von einem 23. Bond-Movie. Laut Amalric wird es das bestimmt geben.

"’Quantum of Solace’ ist ein toller Titel"
Doch einstweilen gilt alle Aufmerksamkeit dem vorprogrammierten Kassenknüller "Quantum of Solace". "Das ist ein toller Titel, er lässt Raum für Interpretationen", sagt Regisseur Marc Forster ("Monsters Ball"). Wie der Streifen auf Deutsch heißen wird, steht noch nicht fest. Forster: "Vielleicht nur ‚Quantum’, weil ‚Ein Quäntchen Trost’ klingt zu kitschig." Zum Abschluss hat er noch ein Kompliment parat: "Wir haben viel Unterstützung von Vorarlberg erhalten. Es war toll, die Bodensee-Kulisse passt perfekt."

Bregenz, selber Tag, ein Uhr nachts: Mehr gerührt als geschüttelt warten Komparsen geduldig auf ihren Einsatz. Alle Scheinwerfer sind an, die Filmwelt blickt auf Österreich. Ein unschätzbarer Werbewert für unser Land - Danke, James!

Von Eva Schweighofer, Kronen Zeitung

Das Video zu den Dreharbeiten in Feldkirch, Bilder von den Aufnahmen in Feldkirch und Bregenz & mehr zum 22. Bond-Abenteuer "Quantum of Solace" findest du oben!

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(Bild: kmm)



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