Wildererromantik

Drei Kärntner knallten Hunderte Tiere ab

Österreich
15.01.2008 08:39
„Ist das noch eine k. u. k. Wildererromantik, oder was hat Sie angetrieben?“, will der Richter von dem einzigen Geständigen von drei Beschuldigten wissen. „Es war halt ein Kick zu schießen“, sagt der junge Lavanttaler. Und geschossen wurde auf alles, was vor die mit Schalldämpfern versehenen und abgesägten Jagdbüchsen kam.

100 Rehgeißen, 50 Füchse, 40 Marder, 300 Vögel, Niederwild. Die Liste der sogar in der Schonzeit, nachts und mit grausamen Waffen illegal erlegten Tiere ist lang. Viele der Gräueltaten hat der 36-jährige Hauptangeklagte in Tagebüchern dokumentiert. „Das meiste ist erfunden“, behauptet er jetzt. „Mit Wilderei habe ich nichts zu tun!“

Ganz in Weiß vor Gericht
Im Fasching verkleidet er sich zwar als Wilderer, vor Gericht trägt er aber, wie um seine Unschuld zu untermauern, ein weißes Sakko und weiße Schuhe. Anders tritt da sein mitangeklagter Vater auf. Waidmännisch, grünes Jopperl, Gamsbarthut. Geständig ist aber auch er nicht. „Alles Blödsinn“, sagt er, „ich bin ein richtiger Jäger.“

Trophäen, Fleisch, Fotos, Waffen - all das wurde auf einem Familienanwesen gefunden. All das deutet auf Wilderei in großem Stil hin. „War es auch“, gibt der mutmaßliche Komplize zu. Er ist geständig, bedauert und nimmt die neun Monate bedingt an. Der Prozess gegen Vater und Sohn dauert noch.

von Kerstin Wassermann, Kronen Zeitung

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