Akuter Notfall

14-Jährige auf US-Flugzeugträger notoperiert

Ausland
20.12.2007 15:03
Im Urlaub schwer krank zu werden und weit und breit kein Krankenhaus – ein Albtraum, der für ein 14-jähriges Mädchen aus den USA am Wochenende während einer Kreuzfahrt Hunderte Meilen vor der Küste Mexikos wahr geworden ist. Natürlich steht für erkrankte Passagiere auch auf Kreuzfahrtschiffen medizinisches Personal zur Verfügung. Im Fall von Laura Montero aus Albion im US-Bundesstaat Illinois, die einen akuten Blinddarmdurchbruch erlitt, war das Schiff "Princess Dawn" allerdings nicht für eine entsprechende Operation eingerichtet. Ein mit Atomwaffen bestückter Flugzeugträger der US-Marine kam zu Hilfe - der lebensrettende Eingriff wurde dann im High-Tech-OP des Kriegsschiffes durchgeführt.

Nachdem der Schiffsarzt des Ferienkreuzers den Blinddarmdurchbruch bei dem blonden Mädchen mit den blauen Augen diagnostiziert hatte, entschied sich der Kapitän, einen Notruf abzusetzen, da die Zeit zu knapp war, den nächsten Hafen anzulaufen. Die "Princess Dawn" war Hunderte Meilen vom Festland entfernt. Die Antwort kam prompt: Aus einer Entfernung von etwa 800 Kilometern meldete sich der US-Flugzeugträger "USS Ronald Reagan", der gerade an einem Manöver teilnahm. Er sollte Lauras einzige Überlebenschance sein - ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit begann.

Kriegsschiff mit Nuklearbewaffnung als Lebensretter
Der Flugzeugträger, der pro Tag unglaubliche 2,5 Millionen US-Dollar an Betriebskosten verschlingt und mit Nuklearwaffen bestückt ist, war weit und breit das einzige Seefahrzeug, auf dem eine derartige Operation durchgeführt werden konnte. Also nahm die "USS Ronald Reagan" mit ihren 6.000 Mann Besatzung Kurs auf das Kreuzfahrtschiff und war eine ganze Nacht mit voller Kraft unterwegs.

Weil die Zeit drängte, wurde das letzte Stück der Strecke per Militärhubschrauber zurückgelegt. Die kleine Laura wurde per Seilwinde vom Deck der "Princess Dawn" an Bord des Helikopters gehievt und mit Vollgas zum Flugzeugträger geflogen. "Wir waren ungefähr ein- bis eineinhalb Stunden in der Luft. Nachdem wir sie hierher gebracht hatten, wurde sie sofort operiert. Und heute geht sie wieder von Bord", schildert Besatzungsmitglied Aaron McCullough-Sanden die dramatische Rettungsaktion.

Laura hat die Operation gut überstanden und wurde kurze Zeit später an Land in ein Spital gebracht. Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass sie bereits zu Weihnachten wieder zu Hause bei ihrer Familie sein kann.

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