Süchtigmacher

So hacken sich Facebook & Co. in unser Gehirn

Web
11.04.2017 10:19

Menschen, die auf ihr Smartphone starren - ein Anblick, der inzwischen alltäglich geworden ist. Kein Wunder, arbeiten Google, Facebook & Co. doch mit allen Tricks daran, uns immer fester an ihre Apps und Dienste zu binden. Das behauptet zumindest der ehemalige Google-Produktmanager Tristan Harris - und warnt vor den süchtig machenden Folgen dieses "Gehirn-Hackings".

Harris erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber und andere Konzerne des Silicon Valley: "Sie formen die Gedanken, Gefühle und Handlungen der Menschen. Sie programmieren uns", so der Ex-Googler gegenüber "CBS News". Die Hersteller und Entwickler beherrschten ein "ganzes Buch an Techniken", um Verbraucher dazu zu bewegen, ihr Produkt "so lange wie möglich" zu verwenden.

Benachrichtigungen auf Smartphones und Facebook seien demnach so konstruiert worden, dass sie das Gehirn wie ein Spielautomat erregen. "Jedes Mal, wenn ich mein Smartphone checke, zocke ich am Spielautomat und frage mich 'Was habe ich bekommen?'". Die Köpfe der Menschen würden dadurch "in Geiselhaft genommen, um Gewohnheiten zu formen und zu bilden".

"Wettrennen zu unserem Hirnstamm"
Derartige Belohnungsmechanismen wie Likes oder Follower sind Harris zufolge inzwischen in fast allen Apps und Diensten vorhanden. Ihre Entwickler befänden sich in einem regelrechten Wettrennen "zu unserem Hirnstamm", um "um jeden Preis" unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen und uns an unsere Smartphones zu binden. "Doch am Ende", wirft Harris ein, "fühlen wir uns dadurch nicht besser." Denn die Taktiken von Facebook & Co. schwächten unsere Beziehungen zueinander und zerstörten die Fähigkeit der Kinder, sich zu konzentrieren.

Nutzer sollten sich deshalb fragen, "ob all diese Features entwickelt wurden, um den Menschen zu helfen, ihr Leben zu leben. Oder wurden sie entwickelt, weil sie uns am besten an das Produkt binden?"

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