Google I/O

Google bringt Galaxy S4 mit Standard-Android

Web
16.05.2013 09:09
Google prescht voran: Der Internet-Riese hat bei seiner Entwicklerkonferenz I/O einen Online-Musikdienst sowie Verbesserungen bei Internetsuche und seinen populären Karten vorgestellt. Die Neuerungen sollen Google den Platz auf allen Arten von Computern sichern, hofft die Google-Führung rund um Larry Page (Bild). Die wahrscheinlich größte Überraschung der I/O: Der Konzern bringt Samsungs Galaxy S4 mit Standard-Android.

Google hatte auf der Eröffnungsveranstaltung seiner Entwicklerkonferenz einige Überraschungen parat, an vorderster Front das Galaxy S4, auf dem nicht Android in der von Samsung modifizierten TouchWiz-Version, sondern das unveränderte Betriebssystem direkt von Google läuft. Wie das IT-Portal "Golem" berichtet, soll das Gerät schon im Juni auf den US-Markt kommen und rund 650 Dollar kosten. Ob es auch nach Europa kommt, ist ungewiss.

Der Vorteil eines Smartphones mit Googles Standard-Android ist, dass die Betriebssystem-Updates direkt von Google geliefert werden und damit üblicherweise schneller zur Verfügung stehen, als wenn der Hersteller sie noch mit seiner eigenen Handy-Oberfläche ergänzt. Fehlen dürften indes die Zusatzfunktionen, die Samsung selbst seinem Galaxy S4 softwareseitig spendiert hat.

Neu: Geldversand mit Gmail
Eine interessante Neuerung gibt es auch bei Googles Maildienst Gmail. Dieser soll künftig für den Versand von Geld genutzt werden können. Berichten des Technikblogs "The Verge" zufolge werde dafür eine Verbindung zwischen Gmail und Googles elektronischer Geldbörse Wallet hergestellt. Anschließend reicht ein Klick auf das entsprechende Symbol, und Geld kann ebenso an ein E-Mail angehängt werden wie dies derzeit schon mit Dateien möglich ist.

Das spezielle Galaxy S4 und der Online-Geldversand waren aber nicht die einzigen Überraschungen bei Googles Leistungsschau. Der Google-Manager Amit Singhal verkündete in San Francisco provokant "das Ende der Internetsuche, wie wir sie kennen". Die Suchmaschine soll verstärkt in ganzen Sätzen formulierte Fragen der Nutzer beantworten.

"Okay, Google"
Im hauseigenen Webbrowser Chrome kann man sie jetzt auch über das Mikrofon stellen und eine gesprochene Antwort bekommen. Dafür stellt Google seit Jahren riesige Wissensdatenbanken zusammen. Um die Funktion zu aktivieren, spricht man den Computer mit "Okay, Google" an. Wenn persönliche Informationen wie Termine, Kontakte oder Reisepläne bei Google gespeichert sind, funktioniert Chrome wie ein persönlicher Assistent.

Die runderneuerten Karten will Google stärker auf einzelne Nutzer anpassen. Dafür kommen unter anderem Empfehlungen und Bewertungen von Lokalen stärker in den Vordergrund. Außerdem werden Informationen über Unfälle auf den Straßen direkt in Google Maps eingebunden - aber auch Sonderangebote von Geschäften. Die Ansicht der Karten auf Tablet-Computern wurde erneuert.

Unbegrenzt Musikstreaming für zehn Dollar im Monat
Bei dem neuen Streaming-Musikdienst werden die Songs direkt aus dem Netz abgespielt. Das Abo-Angebot mit dem Namen Google Play Music All Access ist zunächst in den USA verfügbar, kündigte der Internetkonzern auf der I/O in San Francisco an. Für 9,99 Dollar (7,70 Euro) im Monat gibt es uneingeschränkten Zugriff auf das Musikangebot. Außerdem kann man sich Songs, die zum eigenen Musikgeschmack passen könnten, von Google auswählen lassen. Der Konzern spricht vom "Radio ohne Regeln". Weitere Länder sollen folgen.

Google konkurriert damit mit bisherigen Streaming-Anbietern wie Spotify, Rdio oder Pandora. Apple arbeitet laut Medienberichten ebenfalls an einem Internetradio, steckt demnach aber in zähen Rechteverhandlungen mit der Musikbranche fest. Mit der Download-Plattform iTunes ist Apple der weltgrößte Musikverkäufer.

900 Millionen Android-Geräte aktiviert
Das Google-Betriebssystem Android knackte unterdessen die Marke von 900 Millionen aktivierten Geräten, wie der neue Android-Chef Sundar Pichai bekannt gab. Im Jahr 2012 hatte Google erst 400 Millionen aktivierte Android-Geräte gemeldet. Es geht dabei vor allem um Smartphones.

Die App-Downloads auf der Plattform Google Play hätten 48 Milliarden erreicht - davon allein 2,5 Milliarden im vergangenen Monat. Der Rivale Apple steht unmittelbar davor, die Marke von 50 Milliarden heruntergeladenen Apps zu erreichen.

App-Entwicklung im Mittelpunkt
Google I/O ist die jährliche Konferenz für Software-Entwickler, auf der der Internetriese wichtige Neuheiten vorstellt. Die Google-Aktie sprang schon vor Beginn erstmals über 900 Dollar und hielt sich auch während der rund dreistündigen Präsentation darüber.

Zunächst standen vor allem neue Möglichkeiten für App-Entwickler im Mittelpunkt. Unter den ersten am Mittwoch vorgestellten Neuerungen war die Möglichkeit, Spielstände in der Cloud (siehe Infobox) zu speichern, um nahtlos auf verschiedenen Geräten spielen zu können. Außerdem gibt es jetzt eine Schnittstelle, über die Apps sich unterschiedlich verhalten können, je nachdem ob der Nutzer geht, rennt oder mit einem Fahrrad unterwegs ist. Auch können sie bis zu 100 sogenannte Geofencing-Punkte pro App einbauen - virtuelle Zäune, die bestimmte Funktionen aktivieren, wenn ein Nutzer einen vorgegebenen Ort erreicht.

Facelifting für soziales Netzwerk Google+
Dem Online-Netzwerk Google+ verpasste der Konzern ein neues Aussehen mit drei Spalten nebeneinander. Von den 41 neuen Funktionen haben viele mit Fotos zu tun. So werden Bilder jetzt in voller Auflösung hochgeladen und gespeichert. Außerdem wurden Möglichkeiten zur Online-Bearbeitung integriert. Unter anderem kann man jetzt Falten minimieren.

Mit Apple will Google verstärkt bei Apps für den Bildungsbereich konkurrieren - auf einer extra Plattform für Schulen und andere Einrichtungen gibt es Apps auf Rechnung.

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