Zutritt verboten

Bar verbietet das Tragen von Googles Datenbrille Glass

Elektronik
11.03.2013 10:42
Bis Googles Datenbrille Glass tatsächlich reif für den Massenmarkt ist, wird es noch einige Zeit dauern. Den Besitzer einer Bar im US-amerikanischen Seattle hindert das allerdings nicht daran, schon jetzt ein Verbotsschild aufzuhängen, das Personen mit der Datenbrille den Zutritt zu seinem Wirtshaus untersagt. Der Grund: Eine Bar sei eine Art privater Ort, an dem man keine ungewollten Film- oder Fotoaufnahmen anderer Gäste toleriere.

Dave Meinert, der Besitzer einer Taucher-Bar in Seattle, hat schon jetzt ein Verbotsschild aufgehängt, das die Benutzung von Googles Datenbrille Glass in seiner Kneipe untersagt, berichtet das US-Technikportal "CNET". Weil das Gerät noch lange nicht auf dem Markt ist und bislang nur einige Prototypen bei Entwicklern in Umlauf sind, ist er damit ziemlich früh dran. Um einen Scherz handelt es sich dabei allerdings nicht, wie Meinert gegenüber der Website klarstellt.

"Weil wir in unserer Bar niemanden jemand anderen ungewollt filmen oder fotografieren lassen wollen, weil es sich um eine Art privaten Ort handelt", antwortet Meinert auf die Frage, warum er sich für ein Verbot von Googles Datenbrille entschieden hat.

Google Glass erlaubt unbemerktes Filmen und Fotografieren
Verbotsschilder wie jenes in der Bar von Dave Meinert mögen aus heutiger Sicht noch seltsam anmuten, ist Googles Datenbrille aber erst einmal auf dem Markt, könnten sie immer öfter auftauchen. Schließlich handelt es sich bei Glass um ein Gerät, das grundsätzlich jederzeit unbemerkt Bildmaterial aufnehmen kann. So kann man bereits davon ausgehen, dass die Datenbrille beispielsweise in Kinos kein gern gesehenes Gadget sein wird, könnte der Besucher damit doch die ganze Filmvorführung mitschneiden.

"Wenn ich ein Foto mit meinem Telefon aufnehme, wird die Person im Bild es wahrscheinlich merken", erläutert Analystin Carolina Milanesi vom Marktforscher Gartner im "Guardian" das Problem. Mit Google Glass hingegen könne das ganz unauffällig geschehen. Die Horror-Vorstellung von Datenschützern, dass jeder Mensch Bilder von Fremden auf der Straße anfertigen und durch eine Bilderkennungs-Software jagen kann, könnte damit letztlich einen Schritt näher rücken.

Google selbst spielt das Problem derweil herunter. Die Datenbrille befinde sich noch in einer sehr frühen Phase und man erwarte, dass sich die Verhaltensweisen und sozialen Normen mit der Zeit an die neue technische Errungenschaft anpassen werden, so wie das auch bei Handys passiert sei, reagierte ein Sprecher des Internetkonzerns auf das Glass-Verbot in der Taucher-Bar.

Google Glass erst der Anfang
Dank neuer technischer Möglichkeiten für immer kleinere Computerteile dürfte Googles Datenbrille ohnehin bloß der Vorreiter einer ganzen Generation winziger Geräte sein. So sammelt das schwedische Start-up Memoto etwa gerade Geld für eine ansteckbare Mini-Kamera, die alle 30 Sekunden ein Foto schießen und damit das Leben ihrer Nutzer in Bildern festhalten soll.

Die Google-Brille Glass, an der der Internet-Gigant schon seit Jahren arbeitet, ist ein Lieblingsprojekt des Mitgründers Sergey Brin. Ein kleiner Bildschirm vor dem rechten Auge soll Informationen aus dem Netz wie Routenanweisungen oder Antworten auf Suchanfragen anzeigen. Das Gerät soll sich nahtlos ins Leben der Träger einfügen - theoretisch zumindest, denn Erlebnisse aus dem Alltag sind noch rar.

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