Hoher Blutdruck

Warum Schlafmangel lebensgefährlich ist

Gesund
12.05.2017 12:24

Die Belastung für den Organismus wird dabei so hoch, dass der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät.Wussten Sie, dass der Körper bei ständigem Schlafmangel unter Dauerstress steht? Der Blutdruck steigt oft dramatisch an - und bleibt auch nachts hoch.

"Dieser Effekt zeigt sich bereits nach nur einer schlaflosen Nacht. Menschen, die regelmäßig weniger als sechs Stunden schlafen, haben ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko, dauerhaft hohen Blutdruck zu entwickeln", erläutert Professor Dr. Bernd Sanner, ärztlicher Direktor des Agaplesion Bethesda Krankenhaus in Wuppertal auf einem Symposium der Deutschen Hochdruckliga.

Bei gesunden Personen, die keine Probleme mit erholsamem Schlaf haben, fällt der Druck nachts um etwa zehn bis 20 Prozent ab, in der Fachsprache als "Dipping" bezeichnet. Dieses wird abgeschwächt oder blockiert, wenn der Körper nicht genügend ausruhen kann, was die Gefahr, an einem Herzinfarkt oder chronischem Herzversagen zu erkranken, erhöht. "Im Extremfall steigen die Werte sogar, dann verdoppelt sich laut aktueller Studien das Sterberisiko!", warnt Prof. Sanner.

Gefäße verkalken, der "Zucker steigt"
Die Nebennieren schütten bei chronisch fehlender nächtlicher Erholung auch verstärkt Stresshormone aus - so bleibt der Organismus wie bei unseren Vorfahren im Kampf- bzw. Fluchtmodus, was Entzündungsprozesse anregt. Prof. Sanner: "Dadurch wird die Gefäßverkalkung beschleunigt und der Zucker-Stoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht."

Nach Einschätzung des Mediziners können Schlafmittel das Problem aber nicht lösen. Häufig hilft es allerdings schon, regelmäßige Schlafenszeiten einzuhalten, keinen Alkohol am Abend zu trinken sowie Überlastung zu vermeiden bzw. für Entspannung zu sorgen. Denn der moderne Lebensstil ist nicht selten die Ursache für zu wenig und gestörten Schlaf. Was man tagsüber nicht mehr unterbringt, wird oftmals in die Nachtstunden verschoben. Als vermeintlichen Ausgleich schlagen sich wiederum viele Menschen die Nacht beim Ausgehen um die Ohren oder tippen bis weit nach Mitternacht ins Handy bzw. den Computer. Was zur Folge hat, dass die Menschen immer weniger zu erholsamer Ruhe finden.

Eva Rohrer, Kronen Zeitung

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