Völlig verplappert!

Sam Allardyce ist NICHT mehr englischer Teamchef

Sport
27.09.2016 21:11

Aus und vorbei! Nach nur einem einzigen Spiel hat Sam Allardyce wegen einer bizarren Affäre seinen Posten als englischer Teamchef schon wieder an den Nagel gehängt - in beiderseitigem Einvernehmen mit Englands Fußballverband (FA), wie betont wird. Das Verhalten des erst am 22. Juli verpflichteten Allardyce sei eines englischen Nationaltrainers unangemessen, hieß es in einer FA-Erklärung. Zuvor hatte die Zeitung "Daily Telegraph" berichtet, Allardyce habe bei einem Treffen mit verdeckt recherchierenden Reportern Tipps zur Umgehung von Transferregeln gegeben. Die Journalisten hatten sich als Geschäftsleute ausgegeben und filmten heimlich mit.

Im Glauben, es handle sich um Vertreter einer ostasiatischen Firma, hatte Allardyce erklärt, wie die Regeln des englischen Fußballverbands (FA) zum Besitz von Transferrechten umgangen werden könnten. Außerdem soll er einen lukrativen Beratervertrag ausgehandelt haben. "Das ist eine Entscheidung, die nicht leicht gefallen ist, aber für die FA hat es Priorität, die breiteren Interessen des Spiels zu schützen und die höchsten Verhaltensstandards im Fußball einzufordern", verlautete die FA.

Allardyce: "Es war eine große Ehre für mich"
"Es war eine große Ehre für mich, damals im Juli ernannt worden zu sein, und ich bin tief enttäuscht über dieses Ende", wird Allardyce auf der Verbandsseite zitiert. Nachdem Vorgänger Roy Hodgson wegen des blamablen 1:2 im EM-Achtelfinale gegen Island zurückgetreten war, erhielt Allardyce Ende Juli einen Zweijahresvertrag - für den ihn die FA einem Bericht zufolge für mehr als drei Millionen Euro aus dem Kontrakt mit seinem vorherigen Klub Sunderland herauskaufen musste.

Allardyce musste sich am Dienstag bei einem Treffen mit FA-Präsident Greg Clarke und Generaldirektor Martin Glenn erklären - und entschuldigte sich für seine Äußerungen, obwohl er betonte, seine den Journalisten genannten Vorschläge hätten der Zustimmung durch die FA bedurft. "Ich erkenne an, dass ich etwas gesagt habe, was für andere peinlich ist", räumte er ein. Britische Medien hatten berichtet, die FA habe Abschriften der mitgefilmten Gespräche angefordert.

FA und FIFA verbieten Teilhabe an Transferrechten
Seit 2008 verbietet die FA, eine Teilhabe an Transferrechten von Spielern zu erwerben. Bei solchen Verträgen sichern sich Investoren einen Anteil an künftigen Transfersummen. Auch der Weltverband FIFA untersagt diese Verträge seit 2015. Auf einem Videoausschnitt, den der "Telegraph" veröffentlichte, ist zu hören, wie Allardyce Wege zur Umgehung dieser Regeln schildert. "Das ist kein Problem", sagte Allardyce demnach und: "Das kannst du immer noch umgehen. Da liegt offenbar das große Geld."

Bei den Gesprächen mit den vermeintlichen Geschäftsleuten soll es um einen Beratungsvertrag über umgerechnet 462.000 Euro (400.000 britische Pfund) gegangen sein. Allardyce soll sich bereit erklärt haben, bei mehreren Veranstaltungen für potenzielle Investoren in Ostasien als Redner aufzutreten. Seine Unterschrift unter einem Vertrag habe er aber von der Zustimmung des Fußballverbands abhängig gemacht.

Southgate nun Favorit auf Interimstrainer-Posten
Für das WM-Qualifikationsspiel am 8. Oktober im Londoner Wembleystadion gegen Malta braucht der Weltmeister von 1966 nun wieder einen neuen Trainer. Laut übereinstimmenden Medienberichten wird der ehemalige englische Nationalspieler Gareth Southgate als Interimstrainer für die nächsten vier Spiele fungieren. Allardyce hatte das Team zum ersten und letzten Mal beim 1:0-Sieg in der Slowakei am 4. September betreut.

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(Bild: KMM)



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