ORF geht leer aus

Champions League ab 2018 nur mehr im Pay-TV

Sport
13.06.2017 15:47

Die Champions League wird von 2018 an nur noch im Bezahl-Fernsehen zu sehen sein. Sky sicherte sich die Medienrechte am wichtigsten Klubwettbewerb des europäischen Fußballs. Das von der UEFA erworbene Paket gilt nach Angaben des Unternehmens vom Dienstag für alle Verbreitungswege bis zum Jahr 2021. Der ORF ging leer aus, für Sportchef Hans-Peter Trost war dies aber "keine große Überraschung".

Sky arbeitet mit dem Streaming-Anbieter DAZN zusammen, der Sub-Lizenzen für das Internet erhält. Über den Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. Offen ist, welche Spiele Sky und welche Partien das zur Perform Group zählende Portal DAZN zeigen. Auch die Kosten für die Kunden sind noch nicht bekannt. "Rechtzeitig vor Beginn der neuen Rechteperiode werden alle weiteren Einzelheiten zu dieser Vereinbarung bekannt gegeben", hieß es in einer Mitteilung.

Für die Fans bedeutet es eine Umstellung. Erstmals in der 25-jährigen Geschichte der Champions League werden die Spiele in Deutschland und Österreich exklusiv im Pay-TV oder als Streaming-Angebot ausgestrahlt. So ging in Deutschland auch das ZDF im Bieterverfahren leer aus.

Die öffentlich-rechtlichen Sender dürfen nur noch in der kommenden Saison Spiele im frei empfangbaren Fernsehen übertragen. Der ORF zeigt die Königsklasse seit 2015 wieder, nachdem sich zuvor Puls 4 (ab 2012) die Rechte gesichert hatte. Ab 2018 ist nun erstmals Schluss mit Europacup im ORF. Zwar ist das Rechtepaket für die Europa League noch nicht vergeben, der ORF hat darum aber nicht mitgeboten.

"Es ist keine große Überraschung. Der Trend geht dahin, dem muss man sich stellen", sagte ORF-Sportchef Trost. In Zeiten mit hohem Spardruck für alle Beteiligten und teurer werdenden Sportrechten habe man dennoch versucht, die Champions League weiter zeigen zu können. "Dass es schwierig wird, war klar." Ob es nach 2021 eine Rückkehr ins frei empfangbare Fernsehen gebe, sei schwer einzuschätzen - aber "eher wenig umkehrbar". Beim ZDF zeigte man sich enttäuscht. "Europäischer Spitzen-Fußball wird zu einem exklusiven Angebot für deutlich weniger Zuschauer als bisher", sagte Intendant Thomas Bellut.

Über die Kosten für den Deal machte Sky keine Angaben. Branchen-Experten schätzen, dass das Dreijahrespaket für die Rechte mehrere hundert Millionen Euro kostet. Die UEFA kassiert damit auch auf dem deutschen Markt wesentlich mehr Geld als bisher. Zuvor hatte Europas Fußball-Verband bereits in Großbritannien nach übereinstimmenden Medienangaben einen Rekord-Vertrag über 1,2 Milliarden Pfund (1,38 Milliarden Euro) mit BT Sports abgeschlossen.

Sky ging auf der Insel leer aus, nun ist die Freude beim Unternehmen groß. Der Pay-TV-Sender bekommt endlich mehr Exklusivität und hat mit dem Deal einen neuen Konkurrenten eingebunden. Da das Sport-Streamingportal DAZN nur Sublizenz-Nehmer ist, dürfte Rechtegeber Sky entscheiden, welche Spiele er exklusiv zeigt. "Wir sind mit dem Ausgang der Rechte-Ausschreibung sehr zufrieden", sagte Sky-Chef Carsten Schmidt.

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(Bild: KMM)



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