Kindererziehung

Wie werde ich zum perfekten Papa?

Leben
19.08.2012 20:25
Beim ersten Blick nach der Geburt auf das kleine Wesen, das da soeben seinen ersten Atemzug getan hat, entbrennt in meisten Vätern der Wunsch, ein perfekter Papa für ihr geliebtes Kind zu werden. Und das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn nicht selten ist der Schlüssel, eben nicht perfekt zu sein.

Von Anfang an dabei
Sehr viel der gemeinsamen Basis, die ein Papa zu seinem Kind bekommt, entsteht bereits in den ersten Lebensmonaten. Väter haben im Umgang mit Babys oft Scheu, da noch immer das Vorurteil sehr präsent ist, dass Frauen viel besser wissen, was das Kind braucht. Lautes Schreien oder volle Windeln erzeugen nicht selten Panik, und das Kind wird postwendend an Mutti zurückgereicht.

Was dabei aber oft verdrängt wird: Auch Mütter lernen in den ersten Lebensmonaten mit dem ersten Kind sehr viel dazu - das meiste aus der vielen Zeit, die sie mit dem Säugling verbringen. Väter sollten daher versuchen, sich möglichst aktiv in die Babypflege mit einzubringen und Zeit mit dem Kleinen zu verbringen. Dann lernen auch die Papas sehr schnell, was gewisse Signale bedeuten, und das Kind gewöhnt sich an seinen Papa als zweite, sehr wichtige Bezugsperson neben der Mama. Das Geborgenheitsgefühl begleitet das Kind in seiner gesamten weiteren Entwicklung.

Vaterrolle leben
Es ist für Kinder sehr wichtig, das Familiengefüge zu erfahren. In den ersten Lebensmonaten kommen Kinder normalerweise eher mit Frauen in Kontakt. Der Papa bildet da einen wichtigen Gegenpol, um die männliche Seite zu vertreten. Speziell ab dem Alter von zehn Monaten wird die Vaterfigur für Buben sehr wichtig. Das ist das Alter, in dem sich Mädchen eher den Mamas zuwenden, da sie sich mit ihnen identifizieren, und Buben sich von den Müttern abwenden, da sie merken, dass sie sich von ihnen unterscheiden. Der Papa wird da besonders wichtig als Spielkamerad, Vorbild und emotionale Stütze.

In die Erziehung mit einbringen
Kinder brauchen Regeln, und die sollten von beiden Elternteilen getragen, vorgelebt und bei Nicht-Einhaltung sanktioniert werden. Ein guter Papa ist nicht, wer nie schimpft, sondern wer das Selbstbewusstsein hat, seine Werte dem Kind gegenüber zu vermitteln und für deren Einhaltung einzustehen. Es ist klar, dass das Kind damit nicht immer glücklich ist. Das ändert jedoch nichts an der emotionalen Bindung zu den Eltern. Es werden lediglich Konflikte zum Abstecken der Grenzen ausgetragen. Auch wenn manchmal ein „Ich hab dich nicht lieb“ fällt oder ein Schreikrampf entsteht. Die Sicherheit, die die Eltern ausstrahlen, gibt auch dem Kind die Gewissheit, dass es sich auf etwas verlassen kann.

Kuscheln
Kinder brauchen Nähe und das Gefühl, geborgen zu sein. Auch die Papas sollten daher für eine Kuschelstunde zur Verfügung stehen, Gute-Nacht-Geschichten vorlesen oder zuhören, wenn es Probleme gibt. Denn Kinder, die emotionale Nähe, Unterstützung und Zärtlichkeiten von den Eltern bekommen, sind im späteren Leben beruflich und privat erfolgreicher.

Je härter die Erziehung gestaltet wird, desto eher wird das Aggressionspotenzial gesteigert. Väter sollten daher ebenso wie Mütter Trost spenden, Verständnis zeigen und eine Schulter zum Anlehnen sein. Die Gefühle des Kindes sollten ernst genommen und zugelassen werden, genauso wie auch Väter ihre Emotionen dem Kind gegenüber zeigen und nicht unterdrücken sollten. Denn Kinder lernen aus genau dieser Vorbildfunktion. Dies ist besonders in einem Papa-Sohn-Verhältnis wichtig.

Loben und Anspornen
Kinder mögen es, gelobt zu werden und Anerkennung für ihre Leistung zu bekommen. Diese wird oft von Müttern großzügiger gespendet als vom Papa. Weshalb sie von Papa oft noch sehnlicher gewünscht wird. Auch das Anspornen zu neuen Leistungen und das Ermuntern, Fehlschläge wegzustecken und es nochmals zu versuchen, erleben Kinder vom Papa meist in einer anderen, sehr wichtigen Qualität.

Meinungen zulassen
Väter haben oft das Gefühl, die Starken in der Familie sein zu müssen und Diskussionen immer gewinnen zu müssen. Es sollten aber auch die Meinungen der Kinder respektiert werden. Dies ist entscheidend für das Selbstbewusstsein des Nachwuchses und eine gemeinsame Basis, die auch während des Heranwachsens gut und vertrauensvoll bleibt.

Am Alltag teilhaben
Auch Papas sollten sich für die täglichen Probleme und auch die Freuden ihrer Kinder interessieren. Oft heißt es, Mütter sind sensibler für die Situation der Kinder, spüren, wenn es Probleme gibt. Väter können das genauso – wenn es intuitiv nicht von Anfang an klappt, dann durch Fragen und Gespräche. Das zeigt Wertschätzung und stärkt die Beziehungsebene zum Kind.

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(Bild: kmm)



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