Mit vereinten Kräften

Wie ihr euch bei der Erziehung einig werdet

Leben
26.03.2010 11:15
Dein Kind will noch ein Stück Schokolade vor dem Schlafengehen. Du sagst nein, da ihr gerade erfolgreich den Zähneputz-Marathon hinter euch gebracht habt. Daraufhin läuft das Engelchen schnurstracks zu deinem Partner, der ihm den gewünschten Leckerbissen ohne zu überlegen gibt. Derartiges Verhalten ist bei der Kindererziehung höchst unproduktiv, da euer Kind beginnt, euch gegeneinander auszuspielen. Und das endet nicht selten in einer handfesten Beziehungskrise. Wie ihr euch einig werdet, erfährst du hier.

Oft sind allein schon durch die Rollenverteilung in der Familie gewisse Einstellungen in punkto Erziehung vorgegeben: Ein Partner ist stärker in den Haushalt involviert, gerade in den ersten Lebensmonaten meist die Mutter, ein Partner verbringt seine Freizeit mit dem Kind. Jener Partner, der mit der Haushaltsführung betraut ist, ist meist der strengere Part, während der berufstätige Partner Qualitätszeit mit dem Kind verbringen will und gewisse Dinge als Belohnung sieht bzw. nervenaufreibende Auseinandersetzungen scheut.

Auch sind Erziehungsstile nicht selten Produkt der eigenen Erziehung: Man übernimmt gewisse Einstellungen so, wie man sie bei den eigenen Eltern erlebt hat, bzw. macht bewusst das Gegenteil. Oft ergeben sich unterschiedliche Einstellungen gegenüber Erziehung auch dadurch, dass ein Partner versucht, in seinen Augen zu strenges Verhalten durch bewusste Nachsicht auszugleichen oder umgekehrt.

In jedem Fall stehen die Kinder genau in der Mitte: Sie wissen nicht mehr, was richtig oder falsch ist und reagieren mit trotzigem, aggressiven Verhalten bzw. beginnen sogar absichtlich, die Eltern gegeneinander auszuspielen, um ihr Ziel zu erreichen. Das Ergebnis: Erneute Konflikte zwischen den Eltern und immer aufsässigeres Verhalten des Kindes. Ein Teufelskreis, der nur durch richtige Kommunikation entschärft werden kann.

Spielregeln festlegen
Ihr solltet euch in den grundlegenden Erziehungsfragen einig sein: Wie sollen gewisse Regeln dem Kind beigebracht werden? Wie werden Regelverstöße geahndet? Welche Werte soll euer Kind mitbekommen? Wie soll es sich euch als Eltern gegenüber verhalten, wie verschafft ihr euch Respekt? Wie viel Freiraum soll euer Kind haben? Bei welchen Themen gebt ihr nach, wo gibt es keine Diskussionen?

Es gibt für kein Thema eine Patentlösung: In manchen Familien ist Pünktlichkeit extrem wichtig, in anderen wird kein Wert darauf gelegt. Manche Eltern erwarten von ihrem Kind, dass es immer brav folgt, andere wiederum gestehen ihrem Kind viel Freiraum bei seiner Entfaltung und Durchsetzung seiner Persönlichkeit zu. Ihr solltet jene Regeln definieren, die für euch wichtig sind, die der Partner jedenfalls unterstützen muss. Und umgekehrt sollte klar sein, in welchen Bereichen auch nachgiebiger gehandelt werden kann. Ist deinem Partner wichtig, dass euer Kind immer pünktlich ist, solltest du das unterstützen und nicht deinem Kind kommunizieren, dass es egal ist, wenn es später heimkommt. Umgekehrt kommt dein Partner dir entgegen, wenn dein Kind hin und wieder mal einen Film mit dir zu Ende ansehen mag und dafür eine halbe Stunde länger aufbleibt.

Regeln sind wichtig, da sie einem Kind Sicherheit und Stabilität vermitteln und es auf den späteren Umgang mit Autoritäten vorbereiten. Und wenn ihr an einem Strang zieht, wird euer Kind zu einem charakterfesten Menschen erzogen, der euch später sehr dankbar sein wird.
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(Bild: kmm)



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