Mach doch mal!

Wie dein Kind selbstständiger wird

Leben
17.03.2011 19:24
Meistens im Volksschulalter, wenn Kinder das erste Mal das geschützte Nest verlassen, wird vielen Eltern bewusst, wie sehr ihr Kind noch auf die elterliche Führung angewiesen ist. „Sind die Hausaufgaben schon gemacht?“, „Ist die Schultasche schon eingepackt?“, „Was wirst du morgen anziehen?“ – viele Abläufe des täglichen Lebens klappen einfach noch nicht ohne der entsprechenden Aufforderung und Anleitung. Hier bekommst du Tipps, wie dein Kind eigenständiger wird.

Früh übt sich…
Der Grundstein zur Eigenständigkeit wird schon sehr früh gelegt. Etwa im Alter von drei Jahren beginnen Kinder im wahrsten Sinne des Wortes ein Selbst-Bewusstsein zu entwickeln. Sie wollen mehr alleine machen, sind aber zugleich sehr stark auf die Liebe und Fürsorge der Eltern angewiesen. Denn vieles, was sie wollen, können sie einfach noch nicht umsetzen. Sie beginnen, sich alleine anzuziehen, schaffen es aber vielleicht noch nicht, die Knöpfe auch selbst zuzumachen. Sie wollen selbst aus der Flasche trinken, bekommen aber den Verschluss noch nicht auf. Schon jetzt gilt es aber, die Versuche zur Eigenständigkeit zu fördern. Wenn dein Kind zum Ausdruck bringt, dass es sich gerne alleine anziehen will, dann solltest du zunächst mit ihm gemeinsam aussuchen, was es anziehen soll. Um unnötige Diskussionen, wie etwa „Nein, im Winter ist dir dein Sommerkleid doch zu kalt“, zu vermeiden, ist es besser, du schlägst immer zwei Alternativen vor. So kann dein Kind wählen und alle sind zufrieden. Achte speziell jetzt darauf, Kleidungsstücke zu kaufen, die dein Kind auch alleine gut anziehen kann. Assistiere ihm und zeige ihm bei jenen Schritten, die es noch nicht kann, wie es sie umsetzt. Dass dafür gerade am Anfang mehr Zeit einzuplanen ist, versteht sich von selbst.

Du solltest deinem Kind den Freiraum geben, Dinge auszuprobieren. Bring dich erst ein, wenn du merkst, dass es sich frustriert abwenden will oder bald zu weinen beginnt. Dasselbe gilt für viele andere Bereiche: Zähneputzen, Spielsachen wegräumen, Essen etc. Du solltest das entstehende Selbstvertrauen deines Kindes fördern und ihm dabei helfen, jene Tätigkeiten, die es schon selbst machen kann und darf, auch zu tun.

Mit der Zeit steigern!
Natürlich erweitert sich der Umfang jener Tätigkeiten, die dein Kind selbst machen kann, mit zunehmendem Alter. Wichtig ist, dass dein Kind das Gefühl bekommt, dass du ihm viele Dinge zutraust. Es wird sehr stolz sein, wenn es Aufgaben übertragen bekommt, die es dann auch erledigen kann. Bitte es einfach auch immer wieder, kleine, einfache Tätigkeiten für dich zu übernehmen: Die Butterdose zum Tisch zu tragen, seine Kindergartentasche einzuräumen, seine Bücher auf einen Stapel zu legen. Das alles trägt dazu bei, dass es an Selbstvertrauen gewinnt.

Der Beginn der Schulzeit ist dann wieder ein großer Schritt, denn nun bekommt dein Kind Aufgaben von außerhalb seiner Familie zugeteilt, hat jetzt eine Art Job zu erledigen. Am Anfang ist es wichtig, dass du assistierst und deinem Kind vorgibst, wann es was zu erledigen hat, bzw. die Sachen mit ihm gemeinsam erledigst: Aufgaben machen nach dem Nachhausekommen, gemeinsames Üben, Schultasche packen, Gewand für den nächsten Tag aussuchen etc. Nach und nach sollte dein Kind diese Aufgaben dann selbst erledigen und du fragst nach, ob alles schon gemacht ist. Gerade am Anfang solltest du das jedoch auch kontrollieren. Wenn du erkennst, dass alles erledigt wird, kannst du es auch auf die Fragen beschränken.

Der Verantwortungshorizont deines Kindes sollte sich dann zunehmend erweitern. So kannst du es zum Beispiel bitten, kleine Einkäufe für dich zu erledigen oder kleine Handgriffe im Haushalt zu erledigen. Ebenso sollte es sich langsam selbst um sein Zimmer kümmern, dort eigenständig Ordnung halten. Bei allem, was dein Kind übernimmt, solltest du ihm zuerst helfend zur Seite stehen, die Tätigkeit mit ihm gemeinsam machen und dich dann schrittweise zurückziehen. Und ganz wichtig: Loben, loben, loben! So wird dein Kind bestärkt und widmet sich gerne mehr Verantwortung. Denn es bringt nichts, dein Kind von allem entlasten zu wollen – im späteren Leben tut es sich sonst umso schwerer, eigenständig zu handeln und sich um sich selbst zu kümmern. Gib jedoch Acht, wie viel dein Kind selbst schaffen kann, denn die Entwicklung ist bei einem Kind schneller, bei dem anderen langsamer. Und bei Überforderung tritt rasch Frust auf.

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(Bild: kmm)



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