Thema Erziehung

Was tun, wenn Kinder ständig trödeln?

Leben
29.05.2017 14:20

Unsere lieben Kleinen haben anscheinend unglaublich viel Zeit. Nur wir eben leider nicht. Wie Sie aus dem genervten Morgenmodus leicht herausfinden.

Ein Arzttermin, Schule, eine Besprechung oder Familienfeier. Es gibt viele Situationen, die unsere Pünktlichkeit erfordern. Kein Wunder, wenn wir dann angespannt mit Trödelliese und Träumepeter im Vorzimmer stehen und das fünfte Mal wiederholen müssen: "Wir sollten endlich los. Zieh dich bitte an."

Sprösslinge können beim Bummeln wahre Meister sein. Sie machen das aber nicht mit Absicht, sondern lassen sich einfach zu schnell ablenken. Die Glücklichen kennen keinen Termindruck. Sie besitzen noch ein vollkommen anderes Zeitgefühl.

Eltern sagen viel, wenn der Tag lang ist
Das Resultat sind oft genervte Eltern und geplagte Kids. Der deutsche Erziehungsexperte Jan-Uwe Rogge rät, den nicht mehr ganz so kleinen Nachwuchs auch mal die Konsequenzen seines Handelns spüren zu lassen: "Jedes Kind hat die Freiheit, Grenzen zu überschreiten, getroffene Absprachen zu missachten, verabredete Regeln zu übertreten, aber es muss zugleich Verantwortung für das eigene Tun übernehmen." Dann muss der Sprössling auch mal im Schlafanzug in den Kindergarten oder ohne Hausaufgaben in die Schule - vielleicht lernt er daraus. Es bleibt zu hoffen.

Kommentar von Eltern-Kids-Coach Nina Petz
Mein Sohn (9) leidet laut Ärzten und Lehrern an einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Wie können wir ihm helfen?

Für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gibt es heute viele Therapiemöglichkeiten und -angebote. So hilft Psychotherapie nachweisbar, nachhaltige und strukturelle Veränderungen im Gehirn auszulösen. Auch Konzentrations- und Entspannungstrainings, Ergotherapie und mehr können unterstützen.

Wichtig: Eltern sollen auch Hilfe für sich selbst annehmen! Finden Sie einen Weg, mit der Schule an einem Strang zu ziehen - oder finden Sie eine Schule, die das mit Ihnen gemeinsam tut. Teamarbeit und Dialog sind das A und O! Was auch hilft: klare Strukturen, Abläufe und Rituale. Sport, Bewegung und frische Luft sind essentiell. Statt Frontalunterricht empfiehlt sich eine offene Zeiteinteilung, Unterricht in kleinen Gruppen, Einbeziehung unterschiedlicher Materialien und Medien. Die wichtigste Botschaft an Ihren Sohn: Du bist okay, so, wie du bist! Du musst dich nicht ändern - wir überlegen gemeinsam, wie wir deine Umgebung so gestalten können, dass es dir gut geht.

Susanne Zita, Kronen Zeitung

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(Bild: kmm)



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