Scheidung?

Wann es sich lohnt, für die Ehe zu kämpfen

Leben
26.05.2009 16:29
Verliebt, verlobt, verheiratet – und geschieden. So sieht derzeit in Österreich der Ablauf jeder zweiten Ehe aus. Ein trauriger Rekord. Denn nicht immer muss eine Ehekrise auch gleich in eine endgültigen Trennung münden. Krisen sind normal, entscheidend ist der Umgang damit. Wann es sich lohnt, für eine Ehe zu kämpfen, erfährst du hier.
Gründe für die Ehekrise

Die Mär vom verflixten siebten Jahr ist mittlerweile durch statistische Daten widerlegt – es ist das verflixte neunte Jahr, das verheirateten Paaren zum Verhängnis wird. Die Gründe sind dabei fast schon Klassiker: Eifersucht, Routine, eine Affäre, gegenseitige Abneigung, ein unbefriedigendes Sexualleben, andere Interessen oder keine gemeinsamen Aktivitäten. Doch bei einigen dieser Gründe ist eine Wiederbelebung der Ehe durchaus möglich. Denn manchmal hat die Ehe noch gute Chancen, wieder zu funktionieren – sogar besser als zuvor. Frühes Gegensteuern ist jedenfalls wichtig, denn wenn ihr zulasst, dass sich die Fronten verhärten, dann wird es umso schwieriger, alles wieder ins Lot zu bringen. Denn eine Scheidung ist für die Betroffenen immer eine große Belastung: Finanziell, aber vor allem emotional. Das Gefühl des Scheiterns und Versagens macht sich oft breit. Wurde man enttäuscht, dann fällt es zudem nicht leicht, sich wieder in eine Beziehung zu begeben.


Rettungsgrund 1 - Gesprächsbereitschaft

Eine wichtige Voraussetzung für das Weiterfunktionieren der Ehe ist die gegenseitige Gesprächsbereitschaft. Wenn ihr euch nach wie vor an einen Tisch setzen und miteinander sprechen könnt, dann findet ihr auch einen Weg, wie es weiter gehen soll. Eine Paartherapie ist eine gute Möglichkeit, um wieder einen Draht zueinander zu finden und über einen Mediator Konflikte zu lösen. Herrscht absolute Funkstille, dann ist kaum noch etwas zu retten.


Rettungsgrund 2 – Wille zum Weitermachen

Auch muss von beiden Seiten der Wille vorhanden sein, die Ehe weiter zu führen. Hat nur ein Partner Interesse und ist auf der anderen Seite zu viel Abneigung oder enttäuschtes Vertrauen vorhanden, dann sind alle Bemühungen meist zwecklos. Auch ist der Wille zur Veränderung bzw. die Selbsterkenntnis, dass etwas am eigenen Verhalten nicht in Ordnung ist, absolut notwendig. Denn oft müssen beide Partner an sich arbeiten, um wieder miteinander klarzukommen. Dies ist gerade bei Eifersucht oder Bequemlichkeit der Fall – Selbstbeherrschung und Selbstüberwindung sind hier gefragt. Wird die Schuld hingegen nur dem Partner zugeschrieben und ist keine Bereitschaft da, auch selbst etwas zum Gelingen der Ehe beizutragen, dann stehen die Chancen schlecht, dass es weitergeht.


Rettungsgrund 3 – Überwindbare Hürden

Natürlich macht es auch einen Unterschied, warum die Ehe zu scheitern droht. Hat es keinen konkreten Anlassfall gegeben, der ein Weitermachen unmöglich macht, wie einen Seitensprung oder Gewalt in der Familie, dann ist es eher möglich, die Ehe wieder aufzubauen. Hat sich Routine in eure Beziehung eingeschlichen oder habt ihr euch auseinander gelebt, dann kann intensive Beziehungsarbeit wieder einiges gut machen. Auch hier kann eine Paartherapie wahre Wunder wirken. Ist dagegen bereits ein neuer Partner im Hintergrund vorhanden, dann wird die Ehe nicht mehr funktionieren.


Rettungsgrund 4 – Familie

Natürlich sollen Kinder nicht der Grund sein, um zusammenzubleiben. Denn Konflikte sind auch für Kinder deutlich spürbar, auch wenn man sich größte Mühe gibt, sie nichts merken zu lassen. Dennoch brauchen Kinder stabile Verhältnisse – eine Scheidung kann ein Trauma auslösen, da Kinder oft das Gefühl bekommen, sich auf nichts verlassen und niemandem vertrauen zu können. Sind daher Kinder vorhanden, sollte das ein extra Anstoß sein, um für die Ehe zu kämpfen.


Ganz generell sollten die Motivation für ein Weitermachen die Gefühle für den Partner sein, bzw. die vielleicht schon lange bestehende Partnerschaft, die vor der Krise sehr schön war. Ein Grund, der die Neuaufnahme von vornherein zum Scheitern verurteilt, ist die finanzielle Belastung einer Scheidung. Bleibt ihr nur wegen dem Geld zusammen, dann sind wiederholte Krisen absehbar - und es wird von Mal zu mal schlimmer.
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(Bild: kmm)



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