Blaue Versuchung

Tipps und Infos rund um die Zwetschke

Leben
09.10.2015 09:48
In vielen heimischen Gärten ist sie ein beliebter Obstbaum: die Zwetschke. Die Frucht ist aufgrund ihres Vitamin- und Ballaststoffreichtums sehr gesund. Und auch für die Verwendung in der Küche hat sie einige praktische Eigenschaften.

Woher die Zwetschke (auch Zwetschge geschrieben) genau kommt, kann heute nicht mehr festgestellt werden. Vermutlich hat sie Alexander der Große von einem seiner Siegeszüge nach Europa mitgenommen. In Griechenland wird die Steinfrucht bereits seit über 2500 Jahren kultiviert und hat sich von dort aus über den Balkan nach Mitteleuropa ausgebreitet.

Es gibt heute geschätzt über 2000 Sorten, wobei die frühen Arten bereits im Juli geerntet werden können, die späten bis weit in den Oktober hinein. Die Sorten unterscheiden sich in ihrer Form von rund bis oval, in ihrer Farbe und dem Süßegrad.

Zwetschken sind übrigens eine Unterart der Pflaume, auch wenn die Begriffe oft gleichwertig verwendet werden. Die Pflaume wird früher reif, ist rundlicher, das Fruchtfleisch goldgelb und saftig und sehr stark mit dem Kern verbunden. Auch hat die Frucht an der Schale eine auffällige Bauchnaht. Die Zwetschke hat dagegen ein festes, grünliches Fruchtfleisch und einen leicht lösbaren Kern. Sie hat keine Bauchnaht und ist eher oval.

Was steckt drin?
Die Zwetschke ist vor allem für ihren Ballaststoffreichtum bekannt. Damit hat sie positive Effekte auf den Cholesterinspiegel und wirkt reinigend für die Leber. Auch hilft die Zwetschke gegen Verstopfung, in großen Mengen kann sie abführend wirken. Sie beeinflusst auch den Kohlenhydratstoffwechsel positiv. An Nährstoffen enthält sie Calcium, Kalium, Magnesium und Eisen. Und natürlich liefert sie auch viele wertvolle Vitamine wie B, C und E – damit wirkt sie positiv bei Unruhe sowie Konzentrationsschwäche und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Und das alles bei gerade einmal etwa 50 Kalorien pro 100 Gramm – Naschen ohne Reue ist daher erlaubt!

Auswahl und Lagerung
Das Fruchtfleisch einer reifen Zwetschke gibt bei sanftem Fingerdruck von außen auf die Schale zwar leicht nach, keinesfalls darf die Frucht aber schon verbeult oder sehr weich wirken. Letzteres kann ein Zeichen für einen Wurm sein, der sich in der Frucht eingenistet hat. Vielleicht ist die Zwetschke aber auch einfach nur überreif.

Frische Zwetschken sind von einer leichten Wachsschicht überzogen. Diese ist nicht schädlich, sondern zeugt im Gegenteil davon, dass die Zwetschken unter schonenden Bedingungen reifen konnten. Lagern Sie die Zwetschken, wenn sie den richtigen Reifegrad haben, ungewaschen im Kühlschrank. Hier können die Früchte ohne Probleme etwa eine Woche aufbewahrt werden. Sind die Zwetschken noch zu hart, lassen Sie diese am besten bei Zimmertemperatur noch ein bis zwei Tage nachreifen, bevor Sie sie in den Kühlschrank geben.

Was kann man aus Zwetschken machen?
Zwetschken sind auch roh schon ein wahrer Genuss. Sie können die Früchte sehr vielfältig einsetzen: klein geschnitten im Joghurt oder Müsli, aber auch als Überraschungseffekt in einem bunten Salat setzen sie wunderbare Akzente. Naschkatzen lieben natürlich überdies Zwetschkenkuchen verschiedenster Machart.

Man kann Zwetschken aber auch zu Marmelade oder Kompott verarbeiten. Für Letzteres die Früchte gut waschen, entsteinen und im Ganzen oder halbiert in ein heiß ausgespültes, sauberes Einmachglas legen. Dann mit einer Zuckerlösung 1:4 Zucker zu Wasser vollständig bedecken und in einem 80 Grad Celsius heißen Wasserbad 30 Minuten sterilisieren. Auch können Zwetschken eingefroren werden. Hierfür die Früchte gut waschen, entkernen und am besten halbieren oder vierteln. Dann halten sich die Zwetschken bis zu zwölf Monate.

Auch getrocknete Zwetschken kann man selbst herstellen, allerdings ist dies mit relativ hohem Energieaufwand verbunden: Die Zwetschken werden entsteint und bei 40 Grad Celsius im leicht geöffneten Backrohr getrocknet, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Das kann bis zu zwei Tage dauern. Den richtigen Durchtrocknungsgrad haben die Früchte, wenn sie außen nicht mehr kleben und innen noch gut feucht sind. Dann können sie perfekt zum Naschen oder als Zutat in der Küche verwendet werden.

Zwetschgenmus, auch bekannt als Powidl, ist auch relativ einfach herzustellen. Die Zwetschken werden dabei in einem langsamen Prozess während etwa fünf Stunden eingekocht. Es ist kaum Zuckerzugabe erforderlich (wenn man sehr süße Früchte hat, braucht man gar keinen Zuckerzusatz), auch Geliermittel ist nicht erforderlich. Lediglich Zimt und Nelken können noch zur Verfeinerung hinzugegeben werden. Schneller geht Marmelade: Hierfür die Zwetschken in ein wenig Wasser kurz einkochen und je nach Belieben mit Gelierhilfe oder Zucker arbeiten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele