Ungeziefer-Alarm

So rückst du Schädlingen zu Leibe

Leben
14.08.2012 15:31
Im Sommer steigt mit der Temperatur auch die Aktivität kleiner Krabbler und Kriecher: Ameisen, Läuse, Schnecken, Spinnen – allein schon bei der Erwähnung dieses Getiers stellen sich bei vielen von uns die Haare auf. Schließlich sind die Tierchen zwar sehr nützlich, aber nur dann, wenn sie dort sind, wo sie hingehören – in der Natur! Ameisenstraßen in der Küche gehören nämlich durchaus zu einem verzichtbaren Vergnügen. Hier erfährst du, wie du den kleinen Plagegeistern zu Leibe rücken kannst.

Ameisen
Die kleinen Krabbler sind in der Natur nützliche Insektenvertilger. Andererseits können sie auch großen Schaden anrichten. Im Garten beispielsweise können sie Lausbefall verstärken, da sie sich vom Honigtau der Blatt- oder Schildläuse ernähren. Um mehr von der begehrten Nahrung zu bekommen, "melken" sie die Läuse, die dadurch auch mehr von jenen Substanzen abgeben, welche die Pflanzen schädigen. Ganz zu schweigen von den Unannehmlichkeiten, wenn eine ganze Ameisenkolonie deinen Haushalt bei der Suche nach Nahrung auf den Kopf stellt.

Gegen Ameisen kommst du nur dann dauerhaft an, wenn du das Nest mit der Königin ausschalten kannst. Hast du Ameisen in deinem Zuhause, solltest du zunächst herausfinden, wo diese ihren Eingang gefunden haben und diesen dann "versperren". Dabei helfen dir natürliche Substanzen wie Backpulver, Zimt oder starke Gewürzpulver.

Allerdings beseitigen diese nicht die Gefahr an der Quelle. Dabei helfen leider nur Ameisenfallen, welche die Arbeiterinnen mit süßen Ködern anlocken und dazu bringen, die Giftstoffe in den Bau mitzunehmen, wo die Kolonie dann ausgelöscht wird. Präventiv hilft es, sämtliche Lebensmittel in Plastikdosen luftdicht aufzubewahren und alle Flächen rein zu halten.

Asseln
Kellerasseln sind ein bis zwei Zentimeter große, flache, schwarze Krebstierchen mit sieben Paar Beinen. Sie lieben das dunkle, feuchte Erdreich und leben daher auch gerne in Kellern. Vergreifen sie sich an Pflanzen, können sie zu einer Gefahr werden. Du kannst ihnen zuvorkommen, indem du deinen Keller trocken hältst und die Erde bei deinen Pflanzen regelmäßig wechselst.

Sind die Tierchen bereits da, sollte man sie mit einer Flasche mit Weingeist-Lösung anlocken – die Asseln kriechen hinein und werden betäubt, dann kannst du sie hinaustragen. Auch gekochte Kartoffeln locken Asseln an, ebenso wie Töpfe mit Moos und Holzwolle. Hiermit kannst du sie einfangen und nach draußen bringen.

Blattläuse
Ein einziges Blattlausweibchen kann innerhalb von drei Wochen 50 bis 100 junge Blattläuse gebären. Damit entstehen ganze Familien von Blattläusen, die deine Pflanzen vernichten. Eine rechtzeitige Bekämpfung ist daher wichtig. Dies kannst du einerseits schon durch die richtige Prävention machen: Eine große Vielfalt an Pflanzen sorgt dafür, dass die natürlichen Feinde der Blattlaus sich wohlfühlen, wie z.B. Marienkäfer oder Vögel. Auch die richtige Auswahl des Standortes hilft der Pflanze dabei, gesund zu bleiben.

Sollte es dennoch zum Befall kommen, hilft es, die Pflanzen mit selbst angesetztem Brennnesselwasser einzusprühen und wiederholt abzuwaschen. Ebenso hilft das Besprühen mit Schmierseifenlauge. Nutzt das nichts, kannst du auch zu ölhaltigen, biologischen Pflanzenschutzmitteln greifen, die direkt auf den Lausbefall gesprüht werden. Aber Vorsicht: Hier in jedem Fall vorher eine Testspritzung an einer kleinen Stelle machen, um zu testen, wie die Pflanze reagiert.

Fliegen und Mücken
Dieser fliegenden Plage kannst du entgegenwirken, indem du Rhizinuspflanzen oder Christpalmen auf der Fensterbank aufstellst. Das Umkreisen deiner Lampen kannst du verhindern, indem du einen Tropfen Essig auf die Unterseite der Birne tupfst.

Natürliches Fliegenpapier bekommst du, indem du ein Löschpapier in einer Mischung aus Sirup und gemahlenem Pfeffer tränkst. Auch kannst du die Fliege vorübergehend flugunfähig machen, indem du sie mit Haarspray einsprühst. Das verklebt die Flügel, und du kannst sie nach draußen tragen.

Motten
Diese Fluginsekten lassen bei uns alle Alarmglocken schrillen – wer will schon gerne Löcher in seiner besten Kleidung? Gegen Motten helfen kleine Säckchen mit getrockneten Lavendelblüten oder Rosenholzscheiben, die im Kasten aufgehängt werden. Regelmäßiges Austauschen nicht vergessen!

Küchenschaben
Besonders lästig ist Schabenbefall. Hier hilft es, an mehreren Stellen eine Mischung aus Puderzucker und Borax auszustreuen - die Tiere verenden daran. Auch Schüsseln mit Wein helfen, die Tiere anzulocken und zu vernichten.

Schnecken
Eine besondere Plage für Pflanzenfreunde sind Schnecken. Sie arbeiten meist nachts und stürzen sich bevorzugt auf junge, zarte Triebe. Besonders unbeliebt sind sie in Form der Nacktschnecken. Du kannst die kleinen Schleimer präventiv bekämpfen, indem du deinen Garten im späten Herbst bzw. frühen Winter noch einmal umstichst bzw. die Erde auflockerst, da Schnecken im gefrorenen Boden überwintern. Wird dieser aufgelockert, erfrieren sie.

Auch indem du Pflanzen morgens statt abends gießt, kannst du die Aktivität der Schnecken eindämmen - denn durch abendliches Gießen werden die Tiere aus dem Boden gelockt und fressen alles ab.

Nützt alles nichts, kannst du deine Blumen- bzw. Gemüsebeete und Töpfe dadurch schützen, dass du Asche bzw. Kalk rundherum streust, denn Schnecken vermeiden spitze Oberflächen. Auch die klassische Bierfalle kann helfen, der Schneckenplage Herr zu werden. Hierbei gräbst du einen Plastikbecher in den Boden ein, der mit Bier gefüllt ist. Die Schnecken werden durch den süßlichen Geruch angelockt und ertrinken dann im Becher. Aber Achtung: Dies sollte immer nur kurz gemacht werden, da der süßliche Geruch die Schnecken aus allen umliegenden Gärten anlockt und du sonst bei längerer Anwendung sämtliche Schnecken deiner Umgebung bei dir zu Gast haben wirst.

Silberfischchen
Sie sind zwar lästig, aber nichts, weswegen man sich Sorgen machen müsste. Einfach auf die klassische Art und Weise vernichten. Bei Auftreten in Massen solltest du einen handelsüblichen Köder verwenden oder einen Kammerjäger einschalten.

Spinnen
Gegen die kleinen Krabbler ist leider kein Kraut gewachsen. Insektenschutzgitter und intakte Dichtungen helfen dabei, die Wahrscheinlichkeit des Einschleichens zu verringern. Ist doch einmal ein Tier eingedrungen, dann am besten mit einer Postkarte und einem Joghurtbecher einfangen und nach draußen verfrachten.

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(Bild: kmm)



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