Kleiner Schreihals

So kannst du dein Baby beruhigen

Leben
27.01.2011 19:28
Für viele Eltern ist es eine große Belastung, wenn ihr kleiner Schatz nicht und nicht zur Ruhe kommt. Das Baby schreit - und die Nerven der Eltern liegen blank. Doch was kann man gegen das Schreien unternehmen? Wie beruhigt man ein Kind, das sich nicht beruhigen lässt? Ab wann spricht man von einem Schreibaby und wie kann man ihm helfen? Hier erfährst du, wie du dein Kind und dich selbst zur Ruhe kommen lassen kannst.

In den ersten drei Monaten ist das Schreien des Babys vollkommen normal. Das Baby muss nun erst damit zurechtkommen, dass es nicht mehr in der wohligen Wärme und Geborgenheit des Mutterleibes ist. Rein physiologisch betrachtet, kommen alle Babys um drei Monate zu früh auf die Welt, denn einige Organsysteme und der Verdauungstrakt sind noch nicht fertig ausgebildet. Die Entwicklungen müssen außerhalb des Mutterleibes vollendet werden, was auch ein Unwohlsein beim Kind hervorruft. Manchmal sind Drei-Monats-Koliken die Ursache für anhaltendes Schreien. Manchmal sind Koliken aber nicht der Grund für das Schreien, sondern ergeben sich als Folge davon, weil das Baby beim Schreien Luft schluckt und dadurch Blähungen bekommt.

Es kann aber auch sein, dass das Kind einfach verspannt ist und sich in seiner Haut nicht wohlfühlt. Von einem Schreibaby spricht man aber erst dann, wenn es mehr als drei Stunden täglich an mehr als drei Tagen pro Woche über mindestens drei Wochen schreit. Etwa 25 Prozent aller Säuglinge sind davon betroffen. Die Ursache ist meist, dass dein Baby keinen geordneten Tag-Nacht-Rhythmus findet und sich nicht von selbst beruhigen kann.  

Schnelle Beruhigung
Wenn für das Schreien deines Babys kein rasch feststellbarer Grund wie Hunger, volle Windeln, Schmerzen, Krankheit, Ausschläge, Blähungen oder das Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit vorhanden ist, dann kann es oft helfen, die Situation im Mutterleib nachzustellen, um es zur Ruhe zu bringen. Hierfür solltest du dein Baby in eine weiche Decke so fest einwickeln, dass es seine Arme und Beine nur mehr ein bisschen bewegen kann. Das ähnelt dem Freiraum, den es im Bauch hatte. Dann solltest du dein Baby auf die Seite drehen, so fühlt es sich sicherer als schutzlos am Rücken liegend. Beruhigende Sch-Laute am Ohr deines Babys helfen dabei, die Geräusche im Mutterleib nachzuahmen. Auch Schaukeln und Wiegen beruhigt dein Baby, weil das seinen Gleichgewichtssinn animiert – ein angenehmes Gefühl für Babys. Schreit das Kind immer, wenn du es wickelst, dann hilft der Trick, ihm eine warme Decke auf den Bauch zu legen, damit es sich nicht nackt und unbeschützt fühlt.

Entspannen
Keinesfalls solltest du zu viele verschiedene Dinge ausprobieren, da das dein Kind mit Reizen überflutet, die es noch nicht verarbeiten kann. Denn manchmal schreien Babys auch, weil sie überfordert sind, da ihre Eltern sich ständig mit ihnen beschäftigen, sie streicheln, tragen, schaukeln – das ist zu viel, dein Kind wird überreizt. Das erkennst du daran, dass dein Baby den Kopf wegdreht und in einem kurzen Rhythmus leise und dann gleich wieder laut schreit. Dann hilft es, das Baby in sein Bettchen zu legen, daneben zu sitzen und es höchstens ein bisschen zu streicheln. Auch kann es bei anhaltendem Schreien helfen, deinen kleinen Schatz einfach einmal an Großeltern oder Freunde weiterzureichen, weil das Kind auch deine Anspannung spürt und darauf reagiert. Für viele Babys ist es beruhigend, wenn sie tagsüber viel im Tragetuch herumgetragen werden, da ihnen der enge Körperkontakt gut tut und sie beruhigt. Ein sanftes Wiegenlied kann auch beruhigen, es ist völlig egal, was du singst, solange es leise und gleichmäßig klingt.

Professionelle Stellen raten überdies dazu, ein Schreitagebuch zu führen, um zu erkennen, ob es bestimmte Tageszeiten gibt, zu denen dein Kind besonders viel schreit. Ein Spaziergang zu dieser Zeit kann dein Kind ablenken. Auch solltest du dein Baby möglichst früh an einen bestimmten Rhythmus gewöhnen, da Babys Wiederholungen lieben. Rituale sind wichtig, daher ist es auch beim Trösten hilfreich, das Kind immer in der gleichen Weise hochzunehmen und zu beruhigen.

Professionelle Unterstützung
Bevor du am Schreien deines Babys verzweifelst, solltest du dir professionelle Unterstützung holen. Damit kannst du späteren Verhaltensauffälligkeiten oder Aufmerksamkeitsstörungen, die bei Schreibabys in weiterer Folge verstärkt auftreten können, vorbeugen. In vielen österreichischen Krankenhäusern gibt es bereits Schreiambulanzen, auch Hebammen bieten oft Unterstützung in der Schreitherapie an. Ebenso kann eine spezielle Form der Osteopathie helfen, die Cranio-Sacral-Therapie. Dabei bringt der Therapeut durch Berührung und Bewegung den Körper des Kindes dazu, sich zu entspannen, und beseitigt schmerzhafte Muskelkontraktionen. Auch sollen damit die Selbstheilungskräfte des Babys verstärkt werden.

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(Bild: kmm)



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