"Zwergensprache"

Dein Baby kann mit dir mit Händchen sprechen

Leben
20.05.2011 15:54
Mit seinem Kind kommunizieren, bevor es reden kann – die Babyzeichensprache, auch "Zwergensprache" genannt, macht es möglich. Baby Sophie zum Beispiel macht eines der wichtigsten Zeichen – jenes für Milch, die sie gerne trinken würde.

Nicht selten stehen Eltern vor einem Rätsel: Was versucht der Nachwuchs einem zu "sagen"? Warum quengelt der kleine Liebling? Was heißt "Dada" dieses Mal? Schon die Kleinsten wollen sich mitteilen – wenn Mama und Papa nicht sofort ihre Bedürfnisse deuten können, ist das sowohl für den Nachwuchs, aber auch für die Eltern ganz schön frustrierend.

Spielerisch auf dem Weg zur Sprache
Dem kann Abhilfe geschaffen werden. Wie? Ganz einfach – mit der Babyzeichensprache. "Sich mit seinem Kind durch einfache Zeichen unterhalten zu können, ist ein überwältigendes Erlebnis", schwärmt eine Mutter. Das "Lernen" der Zeichen erfolgt im Alltag. Wenn das Kind beispielsweise im Park eine Ente sieht und ganz eingenommen von diesem Tier ist, zeigt man ihm am besten das Zeichen für Ente (wie ein Schnabel am eigenen Mund, siehe Diashow oben) und sagt dazu: "Das ist eine Ente." Auch bei den Alltagsroutinen wie Essen, Trinken, Baden, Windel wechseln und Anziehen fließen die Babyzeichen ganz natürlich in den täglichen Ablauf.

Die "Baby Sign Language" wurde in den 1980er-Jahren in den USA als vereinfachte Form der Gebärdensprache entwickelt und gehört dort mittlerweile meist zum normalen Babyalltag. Im deutschsprachigen Raum wurde sie von Vivian König vor sechs Jahren in Deutschland eingeführt. In Österreich ist die Zwergensprache seit 2008 dank der Österreichleiterin Carina Minar-Holzapfel vertreten, und mittlerweile sind es vom Neusiedler- bis zum Bodensee ca. 25 Kursleiterinnen. In den Gruppen werden die Gesten spielerisch geübt – ob mit Liedern, Fingerspielen, Geschichten, Tanz- oder Bewegungsspielen. Falls aus örtlichen oder zeitlichen Gründen kein Kurs besucht werden kann, sind die Babyzeichen ganz kinderleicht auch anhand eines Buches sowie eines Plakats zu erlernen und mit vielen guten Tipps in den Alltag zu integrieren. Unterstützend gibt es noch ein Liederheft und eine CD mit Songs für Kinder.

"Zu beachten ist, nur möglichst natürlich zu agieren, auf das Interesse des Kindes zu achten, Geduld zu haben und nicht zu übertreiben", betont Claudia Klinger (Claudia.Klinger@babyzeichensprache.com), Kursleiterin in Wien und im Bezirk Tulln. Durch die Babyzeichensprache wird nicht nur das Sprechenlernen positiv verstärkt, sondern die gesamte kindliche Entwicklung. Sie fördert das Selbstbewusstsein und das -vertrauen sowie die Selbstwahrnehmung des Babys, da es früh erfolgreich in der Lage ist, kommunikativ einen aktiven Part einzunehmen. 

Mit sechs Monaten starten die Jüngsten
Und ab welchem Alter macht es Sinn, mit den Kleinen die Babyzeichensprache zu üben? Im Allgemeinen sagt man, dass Kinder ab etwa sechs bis neun Monaten in der Lage sind, ganz einfache Zeichen zu wiederholen, sofern sie im Kontext zum Alltag gezeigt werden, in einer Situation, die das Kind besonders interessiert (z.B. Milch).

"Bezüglich des Wortes 'üben' möchten wir uns ganz klar von einem sogenannten Förderprogramm distanzieren. Die Babyzeichensprache sollte ganz einfach in den Alltag in bestimmten Situationen einfließen und ganz natürlich nebenbei gezeigt werden, von 'üben' kann daher keine Rede sein", betont Claudia Klinger.

Weitere Infos zum Thema unter: www.babyzeichensprache.com. Bei Interesse am Poster mit vielen Zeichen (wie in der Diashow oben) bitte E-Mail an Info-Oesterreich@babyzeichensprache.com senden.

Buchtipps: "Das große Buch der Babyzeichensprache", Vivian König, erschienen im Verlag Karin Kestner. Ebenfalls dort erschienen: "Kleines Wörterbuch der Babyzeichen"

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(Bild: kmm)



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