Beziehungsprobe

Zusammenziehen? So klappt es mit dem Partner!

Leben
01.04.2017 14:35

Oft sind die romantischen Vorstellungen von einer gemeinsamen Wohnung wie eine Seifenblase, die spätestens dann platzt, wenn der erste Streit über eine offene Tube Zahnpasta entbrennt. Tipps, wie man sich der ersten gemeinsamen Wohnung annähert, damit alles gut geht, finden Sie hier.

Meist ist der Grund für den Wunsch nach einer gemeinsamen Wohnung der, mehr Zeit miteinander zu verbringen. Doch bei all den positiven Effekten, die sich durch eine gemeinsame Wohnung ergeben, wie mehr Zeit, Nähe, Vertrautheit, sollten Sie auch bedenken, dass ein geteiltes Zuhause auch jede Menge Konfliktpotenzial in sich birgt und eventuell eine Beziehung ins Wanken bringen kann.

Wann ist es so weit?
Der Zeitpunkt für eine gemeinsame Wohnung ist im Normalfall dann gekommen, wenn Sie einander schon einige Zeit kennen und wissen, dass Sie sich aufeinander verlassen können. Schließlich werden die persönlichen Rückzugsmöglichkeiten und Freiräume automatisch weniger. Bisher hat man einander immer zu ausgewählten Zeiten getroffen. Der andere hatte jeweils Zeit, sich hübsch zu machen, seine Alltagsprobleme für ein paar Stunden zur Seite zu schieben und die Zeit wirklich als Qualitätszeit zu nutzen. Auch kleine Macken wie der Hang zur Unordentlichkeit - oder im Gegenteil manischer Perfektionismus - wurden höchstens am Rand bemerkt.

In einem gemeinsamen Lebensraum gilt es, damit fertigzuwerden, dass der vorher perfekte Partner nun eben nicht immer perfekt sein kann: Unfrisiert, ungeschminkt, unrasiert, im Jogginganzug, gestresst nach einem langen Arbeitstag kann man sich nicht mehr immer von der Schokoladenseite zeigen.

Und auch Themen wie Ordnung und Sauberkeit bzw. Hausarbeit oder unterschiedliche Tagesrhythmen können zu einer ziemlichen Belastungsprobe werden, besonders wenn beide Partner dies nicht unbedingt im selben Ausmaß für wichtig erachten. Und spätestens wenn einer immer hinter dem anderen herräumen muss und zum zehnten Mal vergammelte Teller im gesamten Haushalt einsammelt, wird es kritisch.

Bevor Sie zusammenziehen, sollten Sie sich daher über gewisse Themen unterhalten. Wer versteht was unter Ordnung? Wie werden dementsprechend die Aufgaben im Haushalt verteilt? Das heißt: Wer kocht, wie wird die Putzarbeit verteilt und wer geht einkaufen? Optimalerweise hat keiner von beiden eine Aversion gegen einen der Bereiche und Sie können alles gemeinsam erledigen. Ansonsten sind Kompromisse angesagt: Sie geht einkaufen und kocht, er saugt Staub und putzt. Versuchen Sie wenn möglich, zumindest für einzelne Tage vorab schon zusammen zu wohnen, um einen Eindruck zu bekommen, ob das Zusammenziehen funktionieren kann.

Rückzug und Freiräume
Bei der Auswahl einer geeigneten Wohnung sollten Sie darauf achten, dass diese auch Raum für Rückzug bietet. Denn klebt man ständig aneinander, wird ein Streit schnell zu einer kleinen Katastrophe. Auch sollte jeder die Privaträume bzw. Privatzeiten des anderen akzeptieren und sich nicht darin einmischen - denn kaum etwas ist anstrengender, als auch hier ständig Kompromisse eingehen zu müssen.

Finanzielles
Zusammenziehen bedeutet in der Regel eine finanzielle Entlastung: keine zwei Mieten, kein Pendeln mehr. Dennoch gilt es, im Vorfeld zu klären, wie Sie mit gemeinsamen Ausgaben verfahren wollen. Von einem gemeinsamen Haushaltskonto ist im ersten Schritt eher abzuraten. Sollte doch etwas schiefgehen, ist es sehr mühsam, alle Zahlungen wieder auseinanderzudividieren und das Konto aufzulösen. Besser ist es, ein Partner trägt die gemeinsamen Ausgaben und verrechnet diese anteilig weiter. Man kann dies beispielsweise so handhaben, dass vierzehntägig oder einmal pro Monat die Kosten überwiesen werden.

Generell empfiehlt es sich, alle Ausgaben streng 50:50 zu teilen, denn sonst gibt es im Fall der Trennung schnell die Situation, dass ein Partner meint, viel mehr bezahlt zu haben. Ebenso sollte von Anfang an geklärt werden, wie mit der Wohnung und der Einrichtung bzw. den damit angefallenen Kosten im Fall der Trennung verfahren wird - so erspart man sich im Fall des Falles viele Probleme.

Erst wenn alle Fragen geklärt sind und Sie wissen, wie Sie mit der neuen Situation umgehen können, sollten Sie sich auf die Suche nach einer neuen Wohnung begeben. Besichtigen Sie einige Wohnungen, um herauszufinden, was Ihnen beiden zusagt, und einigen Sie sich im Vorfeld, welche Punkte auf jeden Fall gegeben sein müssen - wenn einer von beiden zurückstecken muss, sind Streitigkeiten programmiert. Vorrecht hat jedoch immer derjenige, der den Raum vorrangig benutzen wird. Ist die Wohnung fertig eingerichtet, sollten Sie sich langsam daran gewöhnen, hier nun zu wohnen.

Sanfter Umstieg
Anfangs kann es helfen, tageweise noch in der alten Wohnung zu bleiben, damit der Umstieg von tageweiser Trennung auf ein Zusammensein rund um die Uhr nicht ganz so plötzlich passiert und man einander nicht auf die Nerven geht. Viel Verständnis gehört einfach dazu, aber dann wird es dafür so richtig schön!

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(Bild: kmm)



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