Augenzeuge streamte

Todesschüsse von Dallas waren live auf Facebook

Web
08.07.2016 10:20

Die Todesschüsse von Dallas, denen vor wenigen Stunden fünf Polizisten zum Opfer gefallen sind, wurden von einer Million Menschen live auf Facebook verfolgt. Ein Augenzeuge, Michael Kevin Bautista, hatte sich während der Bluttat hinter einem Baum versteckt und mit seinem Smartphone auf die brutale Schießerei gehalten.

"Heilige Scheiße, heilige Scheiße!" hört man Bautista im Live-Video immer wieder rufen. "Sie schießen gerade jetzt. Und da liegt ein Polizist auf dem Boden. Sie stürmen jetzt rein, glaube ich", kommentierte er die Szenen, die sich ihm mitten in der texanischen Metropole boten. Im Gespräch mit der "Dallas Morning News" schildert Bautista sein Erlebnis:

Bautista filmte, wie Heckenschützen das Feuer auf einen Polizeikonvoi eröffneten, die Beamten sich verzweifelt hinter ihren Autos in Sicherheit brachten - und einige von ihnen getroffen wurden. Das Video ist erst wenige Stunden alt und wurde bereits mehr als eine Million Mal angesehen, berichtet "CNET".

Auch Todesschüsse auf Schwarze gestreamt
Dass die tödlichen Schüsse am Rande von Protesten gegen tödliche Polizeigewalt gegen Schwarze auf Facebook gestreamt wurden, kommt nicht unerwartet. Facebooks Live-Streamingfunktion ist erst seit einigen Wochen verfügbar und doch lieferte sie bereits Bilder von zahlreichen Bluttaten.

Erst gestern streamte die Freundin eines von der Polizei erschossenen 32-Jährigen Afroamerikaners die Schüsse eines Beamten im Zuge einer Fahrzeugkontrolle live. Und am Dienstag kam es in den USA ebenfalls zur Tötung eines Afroamerikaners durch einen Polizisten, auch hier verbreitete sich die Tat rasch in Online-Videos.

Live-Videos: Wenn der Tod auf Facebook ist
Nach den jüngsten Ereignissen dürfte sich die kontroverse Diskussion über Facebooks Live-Videos intensivieren. Facebook-Boss Mark Zuckerberg selbst sieht sie als eine Möglichkeit, die Angst vor Polizeigewalt, mit der Millionen Menschen in den USA jeden Tag leben müssen, vor den Vorhang zu holen. Und er hofft, dass man solche Videos nie wieder sieht.

Andererseits wurde Facebooks Live-Funktion nicht nur zur Dokumentation von Polizeigewalt oder Schüssen auf Polizisten genutzt, sondern auch für terroristische Zwecke. Das Attentat auf eine Polizistenfamilie in Paris wurde von einem IS-Sympathisanten live auf Facebook gestreamt, der Anschlag auf einen Nachtclub in Orlando mit mehr als 50 Todesopfern wurde ebenfalls von Facebook-Postings des Todesschützen begleitet.

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