Strategie-Kracher

"Halo Wars 2": Böses Erwachen nach dem Kryoschlaf

Spiele
18.02.2017 09:00

Echtzeitstragiespiele für Konsolen sind äußerst rar gesät. Eine erfreuliche Ausnahme stellt Microsofts "Halo Wars"-Serie dar, die am kommenden Dienstag auf Xbox One und PC in die Verlängerung geht. krone.at konnte sich bereits in den Kampf zwischen dem UNSC und einer neuen Bedrohung stürzen.

Captain James Cutter und die Crew der "Spirit of Fire" hätten sich das Erwachen aus dem Kryoschlaf vermutlich auch spaßiger vorgestellt. Doch während der vergangenen 30 Jahre im stellaren Schlummer hat sich viel verändert und der einstige Feind, die Convenant, ist einer neuen Bedrohung gewichen: den sogenannten Verbannten, angeführt vom Brute-Warlord Atriox.

Kurzum: Es herrscht mal wieder bzw. immer noch Krieg im "Halo"-Universum, und diesen zugunsten der Menschheit zu beenden, wird Cutter als oberstem Befehlshaber zuteil. Wer bereits "Halo Wars" gespielt hat, der weiß, was das bedeutet: Unter Zuhilfenahme der vorhandenen Ressourcen müssen in genretypischer Manier Basen und Verteidigungsstellungen errichtet und Einheiten für die Offensive ausgebildet werden.

Wie bereits im ersten Teil setzen die Entwickler von 343 Industries ("Halo 4", "Halo 5") zusammen mit Creative Assembly ("Total War"-Serie) dabei auf einen ausgewogenen Mix aus eher schnelleren und actionbetonten Missionen und solchen, in denen planerisch vorgegangen und Aufbau betrieben werden darf. So dürfen etwa zwischen Basen-Missionen Warthogs oder Spartans durch unbekanntes Terrain geschickt oder Stellungen verteidigt werden, bis Unterstützung aus der Luft eintrifft.

Schere, Stein oder Papier?
Entscheidend für den Erfolg einer Mission ist einmal mehr der korrekte Einsatz der Truppen nach dem Schere-Stein-Papier-Prinzip, hat doch jede Einheit - ob Infanterie, Bodengefährt oder Luftvehikel - eine entsprechende Schwäche bzw. sogenannte Kontereinheit, die es zu kennen und entsprechend zum eigenen Vorteil zu nutzen gilt. Der clevere Feldherr schickt demnach kein Fußvolk gegen schwere Panzer in die Schlacht, sondern stattdessen ein paar fliegende Hornets, und hofft, dass der Feind diesen keine Infanteristen entgegenzusetzen hat.

Das Wissen um die Schwächen und Stärken der eigenen Truppen hilft allerdings nur wenig, wenn man sie nicht zu befehligen weiß. "Halo Wars 2" bietet glücklicherweise eine sehr zugängliche Steuerung, die ein relativ schnelles Navigieren sowie Aufrufen und Gruppieren der einzelnen Einheiten erlaubt. Und dennoch: Manchmal wünscht man sich eine Maus herbei, um insbesondere im Eifer des Gefechts schneller zwischen verstreuten Truppen und Basen hin- und herschalten zu können.

Das vor allem für den Online-Multiplayer, wenn man mitunter nicht nur einem Feind, sondern gleich mehreren gegenübersteht und je nach Modus beispielsweise darum kämpft, wer binnen eines Zeitlimits die meisten Basen erobert, die meisten strategischen Punkte hält oder ganz einfach zuerst den Feind besiegt. Wieder mit von der Partie ist zudem die "Schlägerei", eine Art schnelles Spiel, das sowohl im Koop zu zweit oder gegen KI-Gegner bestritten werden kann.

Wer hat die besseren Karten?
Neu dagegen ist die Spielvariante "Blitz", die das klassische "Halo Wars"-Gameplay mit den strategischen Aspekten eines Kartenspiels vereint. Jede Karte steht für eine mehr oder weniger starke Einheit oder Aktion (z.B. Raketenschlag), die allerdings entsprechend ihrer Wertigkeit nur ausgespielt werden kann, wenn zuvor auch ausreichend Punkte auf dem Schlachtfeld gesammelt wurden. Karten wiederum können durch das Absolvieren der Kampagne oder Online-Herausforderungen gewonnen werden und vor jedem Match zu einer - möglichst starken - Hand zusammengefasst werden.

In Sachen Grafik präsentiert sich "Halo Wars 2" gewohnt abwechslungsreich und bunt. Explosionen feindlicher und natürlich auch der eigenen Fahrzeuge oder Gebäude kommen einem Feuerwerk gleich. Wer näher an das Spielgeschehen heranzoomt, kann sich zudem an einer Vielzahl von Details erfreuen, die beim distanzierten Blick von oben auf das Schlachtfeld andernfalls verborgen blieben. Besonders sehenswert sind aber auch die Zwischensequenzen, in denen die Rahmenhandlung kinoreif vorangetrieben wird.

Fazit: Wer ein Faible für Echtzeitstrategie hat, kommt auf der Konsole - auch mangels Alternativen - an "Halo Wars 2" nicht vorbei. Doch auch PC-Spieler dürften an dem schnellen, abwechslungsreichen und bunten Strategie-Action-Mix ihre Freude haben - und zwar sowohl off- als auch online, wo der Titel mit einer Vielzahl unterschiedlicher und umfangreicher Modi/Spielvarianten sowie Anpassungsmöglichkeiten (die von "Halo" bekannten "Schädel" sind mit von der Partie) punkten kann.

Plattform: Xbox One (getestet), PC
Publisher: Microsoft
krone.at-Wertung: 8/10

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