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Yuneec E-Go 2: Elektro-Skateboard mit Biss

Elektronik
28.05.2017 06:00

Der chinesische Drohnenbauer Yuneec kann nicht nur Fluggeräte, sondern auch E-Mobilität. Zumindest im Kleinen, mit dem Elektro-Skateboard E-Go 2. Der 700-Euro-Flitzer ist mit 400-Watt-Motor und Akkus gespickt und soll damit Tempo 20 erreichen. Wie sich eine Fahrt mit ihm anfühlt, haben wir im halsbrecherischen Selbstversuch ausprobiert.

Das Funktionsprinzip des E-Go 2: Die Unterseite ist mit etlichen Akkus gespickt, eines der hinteren PU-Räder motorgetrieben. Den 400-Watt-Motor kann man sich technisch wie einen ans Hinterrad gekoppelten Akkuschrauber vorstellen. Von oben sieht das Gespann aus wie ein langes Skateboard. Dass es elektrifiziert ist, merkt man aber deutlich beim Gewicht: Gut sechs Kilo bringt es auf die Waage. Nicht wenig für ein Spielzeug.

Nicht für den Straßenverkehr gedacht
Stichwort Spielzeug: Weil es keinen Lenker hat, gilt das E-Skateboard vor dem Gesetz nicht als Fahr-, sondern als Spielzeug. Im Straßenverkehr darf man es damit nicht einsetzen, es ist auf Wohn- und Spielstraßen beschränkt. Steht kein Verbotsschild da, wird es wohl auch im Park geduldet. Gehsteig und Radweg sind allerdings zu meiden.

Genug Power für längere Fahrten
Auch, wenn es vor dem Gesetz ein Spielzeug ist: Die Power zum Fahrzeug hätte das Gefährt sehr wohl. Im Test waren wir beeindruckt von der Beschleunigungskraft des kleinen E-Mobils. Gibt man mit dem Schieberegler an der beigepackten Fernbedienung mit LED-Akkuanzeige zu abrupt Gas, befördern die entstehenden Beschleunigungskräfte den unsicher Stehenden sofort vom Board.

Es gilt, langsam anzufahren - erst recht, wenn man den Energiesparmodus aus- und den Turbomodus einschaltet. Dann kann der Elektroskater schon mit einem Radfahrer mithalten. Wer das E-Go 2 tatsächlich schnell und wagemutig fahren will, sollte deshalb Knieschützer und Helm anlegen.

Bremse fühlt sich etwas ruckelig an
Bremsen kann das E-Skateboard natürlich auch, allerdings sollte man auch hier behutsam vorgehen, um nicht vom Board zu fliegen. Die Motorbremse mit Energierückgewinnung greift wiederkehrend ruckartig, auch das wirft Anfänger schon mal vom Board.

Zumal es trotz seiner flotten Beschleunigung und seines Tempos die Fahreigenschaften hat, die man sich von einem Skateboard erwartet. Gelenkt wird durch Gewichtsverlagerung, gerade bei Anfängern ist das nicht restlos präzise. Die Rollen sind zwar vergleichsweise laufruhig und schlucken manch Kieselstein, Dämpfung bieten sie aber nur wenig.

30 Kilometer Reichweite, 20 km/h Top-Speed
Längere Fahrten mit dem Elektro-Skateboard anzutreten wird man sich da überlegen. Dabei hätte es laut Hersteller 30 Kilometer Reichweite und 20 Kilometer pro Stunde Top-Speed - freilich mit leichterem Passagier als einem 90-Kilo-Hünen.

Eine Akkuladung des E-Go 2 enthält laut Hersteller Saft für drei Stunden Fahrspaß - je nach Fahrweise und Passagier. Voll geladen ist es nach drei bis fünf Stunden an der 220-Volt-Steckdose. Starkstrom-Schnellladen à la Elektroauto gibt es nicht.

Fazit: Einige Hürden - Recht, Fahrkomfort, Preis - müssen Elektro-Kleinfahrzeuge wie das E-Go 2 noch nehmen, bis sie als Fahrzeug durchgehen. Als unvernünftiges Spaßgerät für große wie nicht gar zu kleine Kinder machen sie aber schon eine gute Figur. Der Motor hat genug Biss, das Tempo passt, der Akku hält erstaunlich lang. Alles in allem schon ein recht durchdachtes Gerät.

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