Markt im Umbruch

Volvo-Boss sieht Apple und Google als Rivalen

Elektronik
24.08.2015 10:18
Volvo-Chef Hakan Samuelsson ist vor Apple und Google als neuen Konkurrenten für Autohersteller auf der Hut. "Ich glaube, man sollte das nicht unterschätzen", sagte er im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Google hat bereits ein selbstfahrendes Auto entwickelt, der iPhone-Hersteller Apple arbeitet Medienberichten zufolge an einem eigenen Elektroauto.

In der Autobranche ist umstritten, ob die beiden US-Unternehmen den etablierten Autoherstellern ernsthaft Konkurrenz machen wollen, oder eher ins Geschäft mit Daten rund um das Auto und seine Fahrer drängen. Samuelsson hatte Volvo Anfang des Jahres gegenüber der "Automobilwoche" selbst ins Gespräch für eine mögliche Zusammenarbeit mit Apple gebracht.

Wenn Apple auf Volvo zukäme, hatte er gesagt, würden die Schweden sicher darüber nachdenken. Dazu ist es aber nicht gekommen: "Wir haben keinen konkreten Dialog", stellte Samuelsson jetzt klar. Er verwies stattdessen auf eigene Versuche mit selbstfahrenden Autos.

Volvo ist an Nokias Here-Karten interessiert
Für das autonome Fahren hat Volvo auch den Kartendienst Here im Blick. Die drei deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler haben kürzlich dessen Übernahme von Nokia angekündigt. "Wir brauchen natürlich zuverlässige Karteninformationen, speziell für selbstfahrende Fahrzeuge", sagte Samuelsson.

Here sei dabei eine Alternative, Volvo wolle sich aber Flexibilität bewahren. Über den Kartendienst sollen Autos zum Beispiel auch Informationen zu Staus oder Parkplätzen automatisch austauschen. BMW, Daimler und der VW-Konzern wollen sich so auch unabhängiger von Google und Apple machen, heißt es in der Branche.

"Sollten bereit sein, sie als Konkurrenten zu sehen"
Auch Volvo beobachtet die US-Konzerne genau: "Wenn sie seriöses Interesse am PKW-Markt zeigen, sollte man natürlich bereit sein, sie als Konkurrenten zu sehen", sagte Samuelsson. Hinter Google und Apple stecke viel Geld. Volvo werde die Ambitionen verfolgen, größere Angst vor den Tech-Konzernen habe man aber nicht. "Es ist nicht so einfach, Autos zu bauen", sagte Samuelsson.

Bei neuen Antriebsarten sieht der Volvo-Chef seinen Konzern auf dem richtigen Weg. Das Unternehmen, das seit 2010 dem chinesischen Autobauer Geely gehört, setzt derzeit vor allem auf sogenannte Plug-in-Hybride, die mit Treibstoff betankt, aber auch mit Strom aufgeladen werden können. Wenn die Batterie leer ist, übernimmt der Verbrennungsmotor. Fast alle großen Hersteller haben inzwischen solche Autos im Angebot.

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